Akklimatisation

15. März 2017 A 0

Akklimatisation (acclimatization), Anpassung des Organismus an veränderte Umgebungsfaktoren wie Höhe (→Höhentraining), unterschiedliche Temperaturen (→Hitze,Kälte) oder Zeitzonen (→Jet-Lag). Bei Fernreisen kann von einer Akklimatisation nach ein bis zwei Wochen ausgegangen werden. Probleme der Akklimatisation sind durch die zunehmende Wettkampftätigkeit ab Anschlusstraining in der Jahresplanung (Reisezeiten) zu berücksichtigen. Neben Säuglingen und Kleinkindern sowie Schwangeren zählen Ältere über 60 Jahre zu den Risikogruppen, da mit zunehmendem Alter die Fähigkeit des Körpers abnimmt, durch regulierende Mechanismen (wie z.B. Schwitzen oder Kältezittern) die Körperkerntemperatur zu erhalten.

Exkurs: Mit der Globalisierung und der Zunahme hochrangiger internationaler Wettkämpfe müssen sich Sportler öfter in anderen Klimazonen aufhalten. Während sich die Sportwissenschaft vorrangig mit Fragen der Anpassung an die Höhe (Hypoxie) oder Ausdauerleistungen bei Temperaturextremen beschäftigt, wird die zunehmende Luftverschmutzung wenig beachtet. So kann ein Höhentraining in Mexiko-City doppelt belastend sein, wenn Kohlenmonoxid an Hämoglobin im Blut gebunden und dadurch die Sauerstofftransportkapazität im Blut blockiert wird. Bereits bei einer CO-Hämoglobinbindung von 8 Prozent nimmt die maximale Sauerstoffaufnahme um 10 Prozent ab. Das sollte man auch beachten, wenn man seine Sportler zum Laufen an dichtbefahrene Straßen schickt. Auch bei Ozonwarnung sollte in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden trainiert werden, da zwischen 11 und 17 Uhr die höchste Ozonkonzentration gemessen wird. Besonders im Höhentraining kann die wegen des Sauerstoffmangels verstärkt auftretende UV-Strahlung das Immunsystem schwächen. Nicht zu unterschätzen sind die während der Blütezeit weit verbreitete Pollenallergien. Mancher Schwimmer flüchtet allein schon deshalb in die pollenallergenarme Höhe, zumal synthetische Präparate häufig unerwünschte Nebenwirkungen haben (Neumann, G.: https://www.loges.de/de/service/magazin/welchen-einfluss-hat-das-klima-auf-die-ausdauerleistung/). Jedem Trainer ist angeraten, sich vor Wettkämpfen oder Trainingslagern mit den klimatischen Verhältnissen des Austragungsortes vertraut zumachen und prophylaktisch zu reagieren (Kleidung, Medikamente, Einweisung der Sportler usw.).

„Nicht der Stärkste überlebt, nicht einmal der Intelligenteste, sondern derjenige, der sich am schnellsten einem Wechsel anpasst“  Charles Messier (1730-1817) französischer Astronom

Mehr zum Thema: http://www.medizinfo.de/reisemedizin/reiseziel/akklimatisation.shtml

 


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