Amateur

16. März 2017 A 0

Amateur (amateur), lat. amator „Liebhaber“; Person, die ihre Tätigkeit aus Liebhaberei und nicht als Beruf ausübt. Sie ist für diese Tätigkeit nicht ausgebildet, zumindest nicht offiziell (zertifiziert) und zählt als Laie.

Als Amateur bezeichnet man einen Sportler, der seinen Lebensunterhalt nicht aus dem Sport bestreitet. Der Begriff ist umstritten, da die Grenze zum Berufssportler (→Profi) schwerlich zu ziehen ist, zumal die heutigen Anforderungen an sportliche Höchstleistungen mit beträchtlichem Aufwand verbunden sind und der umfangreichen Förderung durch die Gesellschaft (→Stiftung Deutsche Sporthilfe) und Sponsoren bedarf. Dem wurde die „olympische Zulassungsregel“ (Regel 26) 1972 angepasst und der Amateurbegriff entfernt.

Exkurs: Sportverbände und Nationen gehen mit dem Amateurstatus unterschiedlich um. Die für ihre Colleges startenden amerikanischen Schwimmer dürfen als Amateure keine Sponsorenverträge abschließen. So war Andrews, der bereits mit 14 Jahren einen Vertrag mit einem Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln und mit 15 Jahren mit Adidas abschloss, nicht mehr startberechtigt für High-School- oder College-Wettkämpfe. Nach Beendigung des Studiums wird dann aber kräftig zugelangt (z.B. Franklin mit Speedo). Inzwischen gehen auch im Schwimmen Millionäre an den Start. Phelps soll sich ein Vermögen von 55 Millionen Dollar erschwommen haben (https://www.celebritynetworth.com/richest-athletes/olympians/michael-phelps-net-worth/). Dazu sind nicht immer Goldmedaillen bei Olympischen Spielen erforderlich, ein hübsches Gesicht und ein gutes Management tun‘s auch (van Almsick). Aber auch mit Preisgeldern lässt sich‘s gut scheffeln. So hat die Ungarin Katinka Hosszú über eine Million Dollar an Preisgeldern erkämpft und als „Iron Lady“ einen Nimbus erworben, der sich zusätzlich gut verkaufen lässt.

Es ist ehrenwerter, wenn Spitzensportler für ihre Leistungen offen und gerecht bezahltwerden, anstatt sie inoffiziell ‘schwarz’ unter Umgehung der Amateurbestimmungen, wie es früher nicht selten der Fall war, zu vergüten und ihnen bei Olympischen Spielen einen Meineid abzuverlangen.“  Joseph Keul (1932-2000) Deutscher Sportmediziner in Leistungssport (95)4, 1994, S.41

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