Angehverhalten

16. März 2017 A 0

Angehverhalten (tactics), Begriff aus der Trainingspraxis: Verhältnis der Schwimmgeschwindigkeit im ersten Teilabschnitt einer Wettkampfdistanz zur Schwimmgeschwindigkeit über die gesamte Strecke, zumeist mit taktischer Aufgabenstellung verbunden. Das Angehverhalten wirkt sich oft entscheidend auf das Wettkampfergebnis aus. Trotz Unterschieden im Angehverhalten zwischen „Ausdauer“ – und „Sprinttypen“, gibt es unter physiologisch-ökonomischen Aspekten ein optimales Maß, wobei die „Sprinter“ dazu neigen, schneller anzugehen („von vorn“ schwimmen), während besonders Mittel- und Langstreckler auf hohem Niveau ihre Rennen „negativ“ („von hinten“) gestalten. Die mittlere Angehzeit von 50m bei den 200m Freistilstrecken liegt bei 23,5% (s. Tabelle). Aus taktisch-methodischen Gründen kann bei Aufbauwettkämpfen das angestrebte Angehverhalten wichtiger sein als das Wettkampfergebnis.  →Zwischenzeit, →Tempogefühl, →Geschwindigkeitsverlauf, →Rennstruktur, →Rennstrukturmodell

 

OS96 WM98 OS00 WM01 WM03 OS04 WM05 WM09 WM11 WM13 WM15 Mittel
Männer 23,64 23,51 23,2 23,81 23,14 23,84 23,45 23,62 23,46 23,39 23,36 23,49
Frauen 23,5 23,58 23,67 23,57 23,89 23,68 23,42 23,62 23,26 23,4 23,38 23,54

 

Tab.: Relative (in % der 200m-Zeit) „Angehzeit“ über 50m in den Finals über 200m Freistil bei WM und OS von 1996 bis 2015

 

Beispiel:

Ein Schwimmer plant eine Zielzeit über 200m Freistil von 1:51,50 min. Dann wäre die „mittlere Angehzeit“ 23,49% von 1:51,50 = 0:26,19 min


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