Bewegungswahrnehmung

22. März 2017 B 0

Bewegungswahrnehmung (movement perception), “sinnlich-rationale Form der Widerspiegelung von Bewegungen, im Sport im engeren Sinne die Wahrnehmung des eigenen Bewegungsablaufes“ (Mathesius, in Schnabel & Thieß, 1993, S.169). Eine wesentliche Komponente sind kinästhetische Empfindungen, die nicht „bewusstseinspflichtig“, nicht einmal „bewusstseinsfähig“ sind (Hacker, 2005, S.247). Die einfache Bewegungswahrnehmung ist auch nicht an die Sprache gebunden. Mancher Anfänger kann schon schwimmen, hat aber Probleme die Bewegungen zu beschreiben. Im motorischen Lernprozess erlangt aber der Zusammenhang zwischen sensorischem und verbalem System entscheidende Bedeutung .(Meinel & Schnabel 2007, S. 50/51).

Die Bewegungswahrnehmung kann sich sowohl auf die Bewegungsausführung an sich (Schwimmen) als auch auf ein außerhalb liegendes Ziel (Wende, Anschlag) beziehen. Eigenbewegungen werden mit den Komponenten Raum, Kraft (bzw. Anstrengung) und Zeit wahrgenommen. →Kinästhetik, →Propriozeption

Exkurs: „Qualität und Vielfalt des Bewegungsverhaltens basieren auf der Qualität und dem Umfang motorischer Repräsentationen, perzeptiver und kognitiver Funktionen und motorischer Steuerungsfunktionen. Ein bisher weitgehend ungenutzter Sinnesbereich – das Gehör – sollte durch neue Formen der datenbasierten Bewegungsvertonung (Bewegungs-Sonifikation) umfassender genutzt werden, um neben den visuellen zusätzlich audiomotorische und audiovisuelle Funktionen – bewusste wie unbewusste – in die Bewegungswahrnehmung und -regulation einzubinden“ (Effenberg 2009).

Mehr zum Thema: Wiemann (2001). Bewegungswahrnehmung und Bewegungsvorstellung im Sport (http://www.biowiss-sport.de/beweg_wahr_vor.PDF)


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