Hypnose

28. Mai 2017 H 0

Hypnose (hypnosis), griech. hypnos „Schlaf“; „durch Suggestion herbeigeführte, weitgehend auf den sozialen Kontakt mit der Person des Hypnotiseurs verengte Bewusstseinsänderung, die in physiologischer Hinsicht mehr einem partiellen Wachsein als einem Schlafzustand gleicht“ (Meyers Lexikon 1999). Das durch Varieté – Hypnotiseure in Misskredit gebrachte Verfahren wird erfolgreich durch qualifizierte Psychotherapeuten allgemein zur Behandlung von Ess-Störungen, Angstzuständen, Schmerzen etc. angewandt. Durch Hypnose kann die Fähigkeit schnell zu lernen, und auch lange zurückliegende Dinge zu erinnern erheblich verbessert werden. Beispiele für die gezielte Anwendung dieser Möglichkeiten:

  • Lernen und Gedächtnis
  • Wiederaktivierung von Sprachen oder früherem Wissen
  • Wiederfinden verlegter Wertgegenstände
  • Hilfe zur Aufklärung von Straftaten
  • Erinnern und Mobilisieren von früheren Fähigkeiten und Ressourcen zur Bewältigung aktueller Probleme
  •  Sport
  • Aufdecken der Ursache von seelischen und körperlichen Problemen (www.preet-hypnose.de)

Hypnose ist im Sport vor allem ein psychoregulatives Verfahren zur mentalen Entspannung und Stressreduzierung. Dabei sind die hypnotischen Techniken im Gegensatz zur sonstigen Psychotherapie stark aufmerksamkeitsfokussiert ausgerichtet. Zudem wird der Sportler zur Selbsthypnose angeleitet. Der Erfolg hängt eng damit zusammen, wie gut der Sportler auf die Hypnose anspricht. Damit wird Hypnose losgelöst vom Psychotherapeuten im Sport nicht mehr so kritisch gesehen wie noch in den neunziger Jahren (Matthesius in Schnabel & Thieß, 1993, S.406), aber dem „bewussten, selbstbestimmten Trainieren der individuellen Handlungsfähigkeitgehört weiterhin der Vorrang. Denn all die schönen Worte nützen nur, wenn Kondition und Technik stimmen.

Exkurs: „Schon seit den 1960er Jahren ist der Einfluss von Motivation und Hypnose auf die Kraftleistungsfähigkeit bekannt. Für Ausdauerbelastungen gelten jedoch unverändert das kardiopulmonale System und der Metabolismus als leistungsbegrenzender Faktor. Verhaltensweisen des menschlichen Körpers unter den Bedingungen von Hypoxie und Hyperoxie können hiermit jedoch nicht genügend erklärt werden, wenn der Arbeitsabbruch eintritt trotz noch vorhandener Reserven im kardiopulmonalen und metabolischen System. Die jüngsten Gehirnuntersuchungen lassen jedoch die planende und steuernde Funktion speziell des präfrontalen Kortex immer mehr in den Vordergrund treten. Der gesamte sensorische Input wird hier in Verbindung mit dem limbischen System verarbeitet, der motorische Output veranlasst. Es liegt daher nahe, unter Berücksichtigung der einschlägigen experimentellen Befunde verschiedener Arbeitskreise dem Gehirn unter besonderer Berücksichtigung des präfrontalen Kortex eine leistungslimitierende Rolle zuzusprechen.(Hollmann et al. 2006).

„Der Gegner im eigenen Kopf ist schlimmer als der auf der anderen Seite des Netzes.“ Timothy Gallwey, US-amerikanischer Sportpädagoge

Video: https://www.youtube.com/watch?v=pSn8kyPt084– Zugriff 14.08.2019

 

 

 


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