Hypoxie

28. Mai 2017 H 0

Hypoxie (hypoxia), Sauerstoffmangel. Verringerter Partialdruck des Sauerstoffs im Blut beeinflusst das sportliche Leistungsvermögen (Berglund, 1992; Böning, 1997). Beim Training in mittleren Höhen (→Höhentraining) ist in der Einatemluft durch den verringerten Partialdruck etwa 5% weniger Sauerstoff. Dieser Sauerstoffmangel erhöht die körpereigene Erythropoetinausschüttung und regt die Blutbildung im Knochenmark stark an (Neumann, Pfützner & Berbalk, 2001). Der Hypoxieeffekt kann auch künstlich durch Druckkammern (→Barokammern) oder die Einleitung von Stickstoff in die Atemluft („Maskentraining“) erreicht werden, wobei ein zeitliches Minimum nicht unterschritten werden sollte, wenn die aerobe Leistungsfähigkeit gesteigert werden soll (Tadibi etal. 2005). Das „Maskentraining“, bei dem der Schwimmer einen Teil seiner Ausatmungsluft wieder einatmete, hatte sich nicht bewährt. Aus psychologischen Gründen ist dem natürlichen Höhentraining (Live High-Train High) der Vorrang zu geben. →Höhentraining, künstliches

Im amerikanischen Schwimmsport wird auch das Schwimmen mit bewusst eingeschränkter Atmung als Hypoxietraining bezeichnet. So wurden bei einer „Dreieratmung“ (Atmung auf jeden dritten Armzyklus) deutlich höhere Pulswerte als bei „Eineratmung“ registriert (Counsilman, 1980).

Bei Olympischen Spielen sind Hypoxiekammern ebenso wie die Einnahme von Extrasauerstoff nicht erlaubt.

„Das ist alles kein Doping, aber es ist nicht im Geiste des Sports“ Budgett. R. (Medizinchef des IOC im Interview mit SPIEGEL 12/2016, S. 69)

Mehr zum Thema: Truijens & Rodriguez (2011).Altitude and hypoxic training in swimming (engl.) (https://inefcresearch.files.wordpress.com/2013/02/chapter-27-truijens-rodrc3adguez-altitude-and-hypoxic-training-in-swimming.pdf – Zugriff 15.08.2019)


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