Leistungskontrolle

07. März 2020 L 0

Leistungskontrolle (performance test), auch Leistungsbeurteilung; Nutzung technischer Einrichtungen zur Überwachung von Verhalten und/oder Leistung von Arbeitnehmern, die nur mit Zustimmung des Betriebsrates gestattet ist. In der Schule durch das Schulrecht geregelt.

Im Sport dienen Leistungskontrollen zur Überprüfung des aktuellen Leistungszustandes und im Längsschnitt der Leistungsentwicklung. Die Leistungskontrolle erfolgt durch Tests im Training oder im Rahmen der Leistungsdiagnostik sowie durch den Wettkampf selbst. Dabei muss der jeweilige Test in einem eindeutigen Bezug zum absolvierten Training stehen (Soll: Ist-Vergleich). Durch Leistungskontrolle erhält man zu Beginn einer Trainingsphase den Ausgangszustand (Eingangsdiagnose), dann durch wiederholte, standardisierte Tests im Verlauf des Trainingsjahres verlaufsbezogene Informationen. Hierbei ist die Bedingungskonstanz bei der Datenerhebung zu sichern (Zuverlässigkeit der Testgeräte und Verfahren, standardisierte Vorbelastung usw.). Die Testergebnisse müssen immer im Zusammenhang mit dem absolvierten Training (→Trainingsdokumentation) gesehen werden.

Exkurs: In vielen Sportarten spielen Handstoppuhren für die Leistungskontrolle in Training und Wettkampf immer noch eine zentrale Rolle. Aufbereitung und Archivierung der darüber gesammelten Daten sind allerdings zeitaufwendig für Trainer, Athleten, Eltern und andere Beteiligte und werden daher häufig vermieden. Das gleichzeitige Stoppen mehrerer, gleichzeitig oder in Gruppen hintereinander startender Athleten unterstützen aktuelle Handstoppuhren ferner nur rudimentär. Daher gehen heutzutage viele essenzielle Leistungsdaten verloren. Im Zuge der Digitalisierung wird eine neue Generation von Stoppuhren angeboten, die beide Probleme adressiert (Bremer, J.M. 2017). dabei setzen sich immer mehr Fitness- und Health Tracker oder Smart Watches durch. Sie verleiten selbst Amateure zur permanenten Selbstkontrolle mit der Gefahr verbunden, dass physische Fähigkeiten und Funktionen auf Zahlen reduziert werden. „Daraus könnte eine mentale Abhängigkeit von gemessenen Werten resultieren, bei der die Fähigkeit verloren geht, auf den eigenen Körper zu hören und seine Signale wahrzunehmen.“ (Buck et al. (2015). Das Vermessen des Selbst – Chancen und Risiken des digitalen Self-Tracking: https://pdfs.semanticscholar.org/0a39/410c0ce5442bb1a3976fdf0332e7f3d650e4.pdf – Zugriff 7.03.2020)

 

„Nichts muss besser kontrolliert werden als die Kontrolle und ausnahmslos alle, die sie leisten.“ Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker

 


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