Messfehler

07. Juli 2020 M 0

Messfehler (measurement error), Messabweichung, In der Messtechnik die Abweichung eines gemessenen vom wahren Wert einer Messgröße, definiert als Differenz Messwert minus Referenzwert (Empfehlung, Norm).

Im Sport können die Ursachen für Messfehler mannigfaltig sein. Misst z.B. ein Trainer die Zeit eines Schwimmers, dann kann er den Anschlag verzögert wahrnehmen, zu zeitig oder zu spät stoppen oder die Zeit nicht exakt ablesen. Es kann aber auch an der Uhr liegen. So gibt es z.B. bei der Bestimmung der Zugfrequenzen erhebliche Abweichungen zwischen verschiedenen Uhren, so „Billiguhren“ verwendet werden. Messfehler sind von Verfälschungen zu unterscheiden. So ist die beim Einschwimmen bewusst „besser gestoppte Zeit“ kein Messfehler, sondern eine umstrittene psychische Einflussnahme. Bei Geräten und Messverfahren ist mit einer Fehlerbreite zu rechnen. In der Medizin/Biologie wird allgemein bei der Messwertinterpretation eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 % akzeptiert (→Vertrauensintervall). Wir müssen uns folglich im Klaren sein, dass oft geringfügige Veränderungen der Messgrößen nur im Fehlerbereich liegen und deshalb trainingsmethodische Ableitungen fragwürdig sind. Technische Geräte sind regelmäßig zu kalibrieren. Dazu ist oft ein erheblicher Aufwand erforderlich, wie z.B. bei der Eichung der Geschwindigkeit des Wasserumlaufs in der Gegenstromanlage. Vermutlich gleiche Geräte sind oft auch untereinander nicht vergleichbar. Wenn ein Schwimmer plötzlich auf einem Lehrgang meint, wesentlich mehr spezifische Kraft zu haben, dann kann das durchaus daran liegen, dass die Zugbank anders eingestellt ist. Wir müssen aber unterscheiden zwischen wissenschaftlichen Anforderungen und der tagtäglichen Routine im Sport, denn da zählt: „Miss so genau wie nötig, nicht so genau wie möglich“ (Thieß, 1993, S.561). →Fehlergrenze

Verhältnis zwischen angegebener und tatsächlicher Wassergeschwindigkeit im Strömungskanal (KLD Hamburg)

Einen Fehler durch eine Lüge zu verdecken heißt, einen Flecken durch ein Loch zu ersetzen (Aristoteles, 383-325 v.Ch. griechischer Universalgelehrter)


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