Qualifikation

10. Oktober 2022 Q 0

Qualifikation (qualification), lat. qualificare „näher bestimmen“; Befähigung für eine bestimmte Tätigkeit, die sowohl aus der Ausbildung als auch aus der Erfahrung (Theorie-Praxis-Verhältnis) resultiert. Unter Qualifikation wird auch eine nachzuweisende sportliche Leistung verstanden, die zur Teilnahme an bestimmten (Qualifikations-) Wettkampfen berechtigt, umgangssprachlich „Quali“.

Ein optimaler Einsatz als Trainer setzt eigentlich wie beim Lehrer einen Hochschulabschluss voraus. Diesen besitzen zwar 75% aller Bundestrainer, aber für den Einsatz der Tausenden von  „Übungsleitern“ in den Vereinen ist dieser Anspruch nicht realisierbar. Deshalb wurde im deutschen Sport (DSB) das System der Trainerlizenzierung eingeführt. Hauptamtliche Trainer im Hochleistungssport sollten eine Hochschulausbildung als Diplomsportlehrer oder Diplomtrainer (Trainerakademie) und mindestens die Trainer-A-Lizenz haben, im Aufbautraining die Trainer-B-Lizenz und im Grundlagentraining die Trainer-C-Lizenz. Mit dem Beschluss zur Neustrukturierung des deutschen Leistungssports vom 24.11.2016 ist die langerwartete Einführung von akademischen Studiengängen mit einem Bachelor-Abschluss an deutschen Hochschulen in Angriff genommen worden. So bildet die Uni Erlangen-Nürnberg in Kooperation mit dem DOSB lizenzierte Trainer, Übungsleiter und Vereinsmanager zu Sportwissenschaftlern aus (www.sport.bachelor.fau.de).

Exkurs: Von 204 befragten Trainern aus dem Spitzensport verfügten zwei Drittel über einen Hochschulabschluss (davon 46% an der Trainerakademie des DOSB in Köln). 70% hatten selbst aktiv Leistungssport betrieben, im Leistungssport keine zwingende, aber durchaus vorteilhafte Voraussetzung. Ein Fünftel der TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen im DOSB hat keine Ausbildung für die Tätigkeit im Sport (Breuer & Feiler, 2020). „Ausgebildete TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen weisen durchschnittlich eine höhere Zufriedenheit mit der Tätigkeit auf, ebenso wie Frauen und Ältere, die häufiger im Besitz einer Lizenz sind. Außerdem denken ausgebildete TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen seltener an eine Beendigung der Tätigkeit als Personen ohne eine Ausbildung“ (ebenda, S. 132).

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