Rigidität

28. Februar 2023 R 0

Rigidität (rigidity), lat. rigiditas, „Starre, Härte“; kompromissloses, striktes (rigides) Verhalten.

  • In der Medizin Starrheit und Unbeweglichkeit von Körperstrukturen. So ist Rigidität der quergestreiften Muskeln durch einen erhöhten Tonus (Rigor) charakterisiert, der bis zur Muskelstarre führen kann.
  • In der Psychologie die relative Unfähigkeit, Verhaltensmuster, Einstellungen oder Körperhaltungen zu ändern (Kent & Rost, 1996), die Kernsymptome der zwanghaften Persönlichkeitsstörung sind. Solche Menschen verharren starr und unbeweglich bei ihrer Sichtweise, auch wenn sich ihre Lebensumstände verändert haben.

Rigide Muster hemmen eine kreative Trainingspraxis, da neue Fragestellungen geblockt werden. Rigide Trainer beharren auf ihren Erfahrungen („Das haben wir immer so gemacht“) und sind argwöhnisch gegenüber neuen Mittel und Methoden. Sie fühlen sich auf ausgetretenen Pfaden sicherer, auch auf die Gefahr hin, dass diese nicht mehr voranführen. Autoritäre und rigide Führung haben zu 57% (4. Stelle in der Rangliste der Ursachen) den Zusammenbruch von Unternehmen verursacht (http://www.wissensagentur.net/unternehmenspleiten-durch-autoritare-fuhrung-143.html -Zugriff 28.02.23).

Exkurs: Güllich et al. (2001) stellten anhand einer Analyse der Kaderstruktur im deutschen Sport in Frage, dass eine Vorverlegung des Rekrutierungsalters oder eine Erhöhung der Rigidität von Kaderstrukturen zu höherer Erfolgsaussicht führen würden. Vielmehr spräche die hohe Variabilität erfolgreicher Leistungsentwicklungen für die Beibehaltung und ggf. Erhöhung der vorhandenen Durchlässigkeit
sowie für das Tolerieren einer stärkeren Individualisierung bei transparenten Grenzen (S. 24).


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