Selbstorganisation

23. Juni 2023 S 0

Selbstorganisation (self-organization), ein universelles Prinzip der Natur. Aus der Systemtheorie auf den Alltag übertragen eine nicht von festen Regeln (oder von anderen) bestimmte Lebensgestaltung, eigentlich die eigenständige („Selbst“) Anwendung von Ordnungsformen, politisch →Autonomie. →Selbstmotivierung, →Selbstständigkeit

Die Bewegungskoordination ist offenbar wesentlich durch Prozesse der Selbstorganisation bestimmt (Meinel & Schnabel, 2007, S.36). Charakteristische Merkmale der Selbstorganisation sind Komplexität, Selbstreferenz, Redundanz und Autonomie (Nordmann, 1991). Pickenhain (1992) räumt im Rahmen der Organismus-Umwelt-Beziehung der zentralen Steuerebene (ZNS) die Dominanz ein. So nutzt der Sportler seine ererbte Potenz und setzt sie epigenetisch (weitere Differenzierung in Auseinandersetzung mit Umwelt) um („Regulationsmodell der zentral gesteuerten Selbstorganisation“). →Trainingssteuerung. Schöllhorn et al. (2015) verbinden Elemente der Nichtwiederholbarkeit und der Individualität erbinden sie mit den Prinzipien der Selbstorganisation zu einem alternativen Lern- und Trainingsansatz.

Exkurs: „Im besten Fall also ist das Prinzip Selbstorganisation eine Einladung an uns alle, gemeinsam das freie Feld der Möglichkeiten zu erkunden, eine Aufforderung, unsere mentalen Modelle zu überdenken und mutig das eine oder andere Experiment zu wagen – und dabei im Blick zu behalten, dass Selbstverantwortung nicht zwingend Vereinzelung bedeutet und auch Befähigung braucht. Es wäre allerdings vermessen zu glauben, dass der reine Blick auf die Kräfte, die vorwärts drängen, ausreichen würde.“ Brühl et al. (2007). Next Germany. Zukunftsinstitut Frankfurt/Wien

„Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut“.  Carolin Emcke, Rede zum Deutschen Friedensbuchpreis 2016

Mehr zum Thema:

  • Zieschang, K. (1987). Selbstorganisation des eigenen Tätigkeitsfeldes – Eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg des Trainers. Leistungssport (17)3, 17-20
  • Schöllhorn, W. (2010). Differenzielles Lernen im Schwimmen – eine Alternative? DSTV-Reihe, Bd. 31, 7-22

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