Situationsdruck

18. April 2024 S 0
Situationsdruck (situational pressure), hier bezogen auf Druck als geistige Belastung, ein sich aus Umgebungs- bzw. Situationsbedingungen ergebender Stress, der das Handeln beeinflusst.   Besonders im Sport wirken verschiedene Druckbedingungen (Zeitdruck, Präzisionsdruck, Komplexitätsdruck, Belastungsdruck, Situationsdruck) und deren Variationen. Die Sportwissenschaft spricht von koordinativen Anforderungskategorien zur Bewältigung von Bewegungssituationen (Mechling & Neumaier, 2009). Grundlage der koordinativen Anforderungen ...

Simulation

04. April 2024 S 0
Simulation (simulation), lat. simulātio „Schein, Verstellung, Täuschung“, Vorgehensweise bei der Analyse von Arbeitsvorgängen (z.B. Crashtest) oder das Vortäuschen oder Übertreiben von Erkrankungen (Simulant). In ähnlicher Weise wird der Begriff im Sport verwendet, so im Rahmen biomechanischer Modellierungen oder als Simulation von Drucksituationen im Training (z.B. Wettkampfsimulation, Prognosetraining). Durch computerbasierte Modellierung lassen sich bestimmte Einflussgrößen auf ...

Neurophysiologie

10. Juli 2023 N 0
Neurophysiologie (neurophysiology), Bereich der Physiologie, genauer der Neurologie, der sich mit Aufbau und Funktion des Nervensystems befasst. Neurophysiologische Untersuchungsmethoden gewähren heutzutage tiefere Einblicke in die Arbeitsweise des Gehirns und dessen Anpassungsfähigkeit. Somit beeinflusst die Neurophysiologie zunehmend die Lernpsychologie und damit die Ableitung von Lerntheorien. →mentales Training Erst die Verknüpfung von sensorischen und motorischen Nervenzellen (Sensomotorik) ...

Selbstorganisation

23. Juni 2023 S 0
Selbstorganisation (self-organization), ein universelles Prinzip der Natur. Aus der Systemtheorie auf den Alltag übertragen eine nicht von festen Regeln (oder von anderen) bestimmte Lebensgestaltung, eigentlich die eigenständige („Selbst“) Anwendung von Ordnungsformen, politisch →Autonomie. →Selbstmotivierung, →Selbstständigkeit Die Bewegungskoordination ist offenbar wesentlich durch Prozesse der Selbstorganisation bestimmt (Meinel & Schnabel, 2007, S.36). Charakteristische Merkmale der Selbstorganisation sind ...

Rhythmisierungsfähigkeit

25. Februar 2023 R 0
Rhythmisierungsfähigkeit/Rhythmusfähigkeit (rhythmic ability), Komponente der motorischen Fähigkeit zur motorischen Umsetzung eines von außen oder von innen (in der eigenen Vorstellung befindlichen) vorgegebenen Rhythmus. →Bewegungsrhythmus Rhythmusfähigkeit ist für die technisch-kompositorischen Sportarten eine unerlässliche Leistungsvoraussetzung. In unterschiedlichem Anteil trägt sie aber auch zur Gestaltung jeder sportmotorischen Leistung bei, auch im Schwimmen als inneres Leitbild, einer Bewegungsvorstellung im ...

Reihe, methodische

19. November 2022 R 0
Reihe, methodische (sequence, methodical), Übungsanordnung nach Schwierigkeitsgrad, um schrittweise zum Ziel (z.B. Technik des Kraulschwimmens) zu gelangen. Der Aufbau erfolgt nach den folgenden Prinzipien: vom Bekannten zum Unbekannten, vom Einfachen zum Komplexen, vom Leichten zum Schwierigen, vom Sicheren zum Risikoreichen. Während viele Sportarten auf motorische Vorerfahrungen (Laufen, Springen, Werfen usw.) aufbauen können, steht der Schwimmanfänger ...

Regulationssystem, kognitives

13. November 2022 R 0
Regulationssystem, kognitives (cognitive control), Teilsystem der Regulationsstruktur von Handlungen, gekennzeichnet durch „geplantes, willentliches Verhalten auf der Grundlage eines explizit bewussten Wissens- und Regelbestandes (→Willenshandlung). Der Funktionsschwerpunkt des Regulationssystems liegt auf der präventiven, längerfristigen Anpassung an komplexe, variable, neuartige und vor allem auch zukünftige Begebenheiten“. Das kognitive Regulationssystem ermöglicht auch, Handlungen unter ungewissen Bedingungen sinnvoll zu ...

Regelkreis

04. November 2022 R 0
Regelkreis (control loop; feedback control system), geschlossenes Rückkoppelungssystem, das gegenüber äußeren oder inneren Einwirkungen relativ stabil bleibt. Eine Reihe biologischer Systeme funktioniert als Regelkreis, wie z.B. die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur, des Pulses, des Blutdruckes usw., aber auch motorische Lernprozesse lassen sich als Regelkreis simulieren. Verschiedene Prozesse im Leistungssport lassen sich gut mit Hilfe von Regelkreisen ...

Propriozeption

24. März 2022 P 0
Propriozeption (proprioception), „Erfühlen der Körperposition im Raum (→Körperhaltung)“ oder „Eigenwahrnehmung“ durch Propriorezeptoren als eine wesentliche Voraussetzung im Bewegungslernen und des Wassergefühls (auch Tiefensensibilität), →Kinästhesie, →Orientierungsfähigkeit, →Gleichgewichtsfähigkeit Das Verständnis der Propriozeption und ihrer Beeinflussung durch Verletzungen, Rehabilitation und Training ist entscheidend für die Einführung wirksamer Maßnahmen zur Behandlung und Prävention von Verletzungen. Bei Wettkampfsportlern war die ...

Pronation

20. März 2022 P 0
Pronation (pronation), lat. pronare – verbeuen, bücken; Drehung von Hand oder Fuß bei gleichzeitigem Heben des äußeren und Senkung des inneren Handballens bzw. Fußrandes. Gegenteil: Supination (Gedächtnisstütze für Hand: bei Pronation liegt die Hand wie beim Brotschneiden“). Durch Supination und Pronation kann der Fuß an unterschiedliche Bodenprofile angepasst und damit die Kontaktstabilität zur Auflagefläche erhöht ...