Taktik

05. August 2017 T 0

Taktik (tactics), griech. τακτικὴ „Kunst, ein Heer in Schlachtordnung zu stellen“; von Zweckmäßigkeit und Erfolg bestimmtes Vorgehen, Strategie

Im Sport zweckbestimmtes Vorgehen im Wettkampf, das sich auf die bestmögliche Nutzung der eigenen Leistungsvoraussetzungen bei Beachtung der Leistungsfähigkeit des Gegners (→Gegneranalyse) und des Umfeldes stützt. Dabei liegt der strategische Aspekt mehr im Vorfeld des Wettkampfes, während die Taktik mehr die konkrete Entscheidung und Handlung im Wettkampf betrifft. Der (Becken-) Schwimmer setzt sich direkt mit den Konkurrenten in seinem Lauf, indirekt mit denen der anderen Läufe auseinander ohne dass eine gegenseitige Behinderung wie im Freiwasserschwimmen möglich ist. Damit sind seine taktischen Möglichkeiten begrenzt. Er kann weder durch Musik, Kleidung, Ausstrahlung, Finten, „Schönschwimmen“ usw. das Kampfgericht überzeugen; es zählt nur die Zeit. Folglich steht die Gestaltung des Rennverlaufs im Mittelpunkt taktischer Handlungen des Schwimmers, die mit zunehmender Streckenlänge an Bedeutung gewinnen (→“Marschtabelle“, →Angehverhalten). Im Gegensatz dazu verläuft das Rennen im Freiwasserschwimmen spontan ab und ist nicht vorhersagbar. Die Mannschaftstaktik hat im Schwimmen nicht die Bedeutung wie in Spielsportarten (z.B. Wasserball), sondern reduziert sich mehr auf die optimale Aufstellung von Mannschaften (→DMS) oder die Reihenfolge beim Staffeleinsatz. Taktisches Verhalten ist an ein hohes Niveau kognitivpsychischer Leistungsvoraussetzungen (→Steuerungsfähigkeiten) gebunden.

Strategisch-taktische Handlungskompetenz (nach Schnabel et al. 2003, S. 108)

 

„Taktik ist ein anderes Wort für Hinterlist“ Volksmund


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