Transgender

28. September 2023 T 0

Transgender (lat. trans „jenseitig“ und engl. gender „soziales Geschlecht“), Bezeichnung für Menschen, deren Geschlechtsidentität oder Geschlechtsrolle von demjenigen Geschlecht abweicht, das ihnen zu Beginn ihres Lebens aufgrund augenscheinlicher körperlicher Geschlechtsmerkmale zugewiesen wurde. Der Begriff Transgender hat sich als Selbst- oder Fremdbeschreibung und Positionsbestimmung im gesellschaftlichen heteronormativen Raum etabliert (WIKIPEDIA). „Trans“ ist für den Sport besonders interessant, denn hier treten „Körper gegen Körper an und nicht Identitäten gegen Identitäten“ (DER SPIEGEL 35/23, S.107). Zu Folgerungen für den Sport →Geschlechtsbestimmung, →Geschlechtsidentität

„Trans Personen verkörpern den modernen Machbarkeitswahn“ Villa Braslavsky, Soziologin (SPIEGEL 35/23, 105)

Exkurs:

  • Besonders in den westlichen Gesellschaften hat sich Inklusion gegenüber Ausgrenzung behauptet. Während sexuelle, kulturelle und ethnische Vielfalt (Diversity) akzeptiert wird, ist es im Sport -insbesondere im Leistungssport– sinnvoll wie notwendig die Geschlechter zu trennen. Das IOC hat Transathletinnen erlaubt, in Frauenwettbewerben anzutreten, wenn ihr Testosteronspiegel einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet. Mit dem Start der Gewichtheberin Hubbard bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 wurde die Unzulänglichkeit dieser Regelung deutlich. Hubbart hatte es als Mann nicht in die Weltspitze geschafft und versuchte es nun nach einer Geschlechtsumwandlung als Frau.  Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass ein Teil der „biologischen Vorteile“ des Mannes auch nach einer Geschlechtsumwandlung noch wirksam sind. Das IOC will die Regelung prüfen.
  • Stanislawa Walasiewicz war die erstaunlichste Athletin ihrer Zeit. Sie wurde Olympiasiegerin, Europameisterin und brach insgesamt 20 Weltrekorde in unterschiedlichen Disziplinen der Leichtathletik, die meisten im Sprint. Nach ihrem Tod brachte eine Obduktion ans Tageslicht, dass sie nicht die körperlichen Merkmale einer Frau hatte. „Walasiewicz fehlte die Gebärmutter und sie hatte einen dysfunktionalen, unterentwickelten Penis. Eine Analyse sollte später ergeben, dass sie sowohl weibliche als auch männliche Entwicklung bestimmende Geschlechtschromosomen besaß. Die Berichterstatter und viele Menschen zu jener Zeit konnten nur zwischen Mann und Frau unterscheiden. Dazwischen gab es nichts. Für sie war der Fall klar: Walasiewicz war ein Mann, und – wohlgemerkt – seine Leistungen waren Betrug. Vielleicht der bislang größte in der Geschichte des Sports.“ (Einsiedler, M. Gefeiert, verschmäht, ermordet, vergessen Die erste Istaf-Weltrekordlerin war zu maskulin für ihre Zeit. Der Tagesspiegel, 12.09.2021)


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