Unmittelbare Wettkampfvorbereitung (UWV)

09. August 2017 U 0

Unmittelbare Wettkampfvorbereitung (UWV) (direct competition preparation) eigenständiger Makrozyklus zur Vorbereitung auf den (zumeist) Hauptwettkampf des Trainingsjahres. Es gibt international kein einheitliches Modell. Im DSV hatte sich über Jahrzehnte ein Zeitraum von 8-10 Wochen zwischen Nominierungswettkampf und Hauptwettkampf bewährt*, wobei die wesentlichen Mesozyklen des Jahres gedrängt, aber auf höchstem Niveau wiederholt wurden:

1 Woche aktive Erholung, 2 Wochen allgemeine Kraft und beginnend Grundlagenausdauer, 3 Wochen Grundlagenausdauer zumeist als Höhentraining, danach einige Tage Rückanpassung und etwa 2 Wochen spezifische Ausdauer als Leistungsausprägung. Diese letzte Phase bis zum Wettkampf entspricht weitgehend, dem aus dem amerikanischen Schwimmsport übernommenen Tapering. Die UWV ist der individuellste Makrozyklus des Jahres und bedarf größter Erfahrung bei der terminlichen Gestaltung der Mesozyklen, insbesondere des Höhentrainings, von Belastungsumfängen, der wettkampfspezifischen Ausdauer sowie der Akklimatisation (Klimaanpassung, Jetlag). Psychologisch steht die Motivierung und Einstimmung auf den bevorstehenden Wettkampf im Vordergrund. Die UWV ist ein exzellentes Beispiel für die Einheit von Training und Wettkampf.

Abb.: Wassertraining (Umfang und Bereiche in km) in einer 9 Wochen-UWV Wochen (Trainingsumfang pro Woche in km)

 

Ein anderes Modell ist das „Vorwettkampf-Konditionierungs-Modell“ aus Russland (Yakovlev et al. 2018), dem vier Mesozyklen mit 11-8 Trainingseinheiten zugrunde liegen, die besonders in der Belastungsintensität wechseln: 42 km „Schock“ mit hoher Intensität (aerob-anaerob), 28 km Regeneration ujnd Formerhalt (aerobe bis anaerob-laktazid), 32 km mit hoher Intensität (aerob-anaerob), 18 km Rehabilitation mit niedriger Intensität (aerob-anaerob).

 

* es gibt zu bedenken, dass die Leistungen im DSV bei den Wettkampfhöhepunkten mit dem Verlassen des UWV-Modells schwanden. Inzwischen wird die UWV innerhalb eines vom Verband vorgegebenen Zeitfensters den Trainern und Aktiven überlassen. Das ist möglich, da die Konzentration auf einen einzigen Nominierungswettkampf entfällt. Das auf „den Punkt fir sein“ war aber das große Plus des UWV-Modells. Neue Wege sind aber immer zu begrüßen, der sportliche Erfolg ist dabei die Bestätigung.

 


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