Vorstartzustand

12. August 2017 V 0

Vorstartzustand (pre-competition nerves, start fright), psychophysische Verfassung des Sportlers vor dem Wettkampf, die wesentlich die Leistungsbereitschaft beeinflusst und sich in Kampfbereitschaft, Startfieber oder Startapathie äußern kann. Der Vorstartzustand hängt ab von der Bedeutung des Wettkampfes, dem aktuellen Trainingszustand und der Wettkampferfahrung (→Erfahrung) des Schwimmers. Zur Regulierung des Vorstartzustandes werden psychoregulative Verfahren genutzt. Dabei haben sich variable Psychoregulationsprogramme bewährt, die aus einem Komplex von Atemübungen, Relaxationstechniken, mentalen Mobilisationstechniken und motorischen Imitationsübungen bestehen (Frester, 2002/1). Im langfristigen Leistungsaufbau sind zur Entwicklung des individuell optimalen Erregungszustandes des Schwimmers vor Wettkämpfen adäquate Maßnahmen der psychologischen Wettkampfvorbereitung durchzuführen.  →Wettkampfbereitschaft

Wesentlich kann der Vorstartzustand durch das Aufwärmen beeinflusst werden. Es ermöglicht den auf dem Sportler lastenden Druck durch Bewegung zu reduzieren und locker in den Wettkampf zu gehen. Hinzu kommt die verletzungsprophylaktische Wirkung. Besonders das Einschwimmen hat „beim etappenweisen Aufbau optimaler Vorstartzustände eine Schlüsselfunktion…Für den Trainer ist das die Zeit, in der er für die Leistung nichts mehr tun kann. Er sollte nun es auch lassen (Schuck, 2001, S. 92).

Zur Einstimmung auf den Wettkampf, speziell auf den Schwimmrhythmus, hat sich darauf abgestimmte Musik bewährt. In einer Studie konnte deren positive Auswirkung auf die Schwimmleistung nachgewiesen werden (Smirmaul et al. 2015).

Verhaltensalgorithmus des Schwimmers vor dem Start (nach Kleinert, 2005, Folie 19)

 

 „Wer den Vorstartzustand dem Zufall überlässt, spielt russisches Roulette mit seinem Leistungspotenzial.“ Rinaldo Manferdini, Mentaltrainer

 

 

 

 


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