Widerstandsbeiwert

15. August 2017 W 0

Widerstandsbeiwert, (cw) (drag coefficient), auch Strömungswiderstandskoeffizient (c-Wert), der den Strömungswiderstand eines umströmten Körpers widergibt (bekannt unter „Windschlüpfrigkeit“ der Autos).

Je niedriger der c-Wert eines Schwimmers ist, umso geringer ist sein Strömungswiderstand. Das betrifft auch die Körperform beim Schwimmen. Bei optimaler Wasserlage soll der Widerstandsbeiwert etwa bei 0,50 liegen. Die besten Werte hatten 15jährige Schwimmerinnen, zurückzuführen auf das günstige Verhältnis zwischen Körperquerschnitt und Körperhöhe (Gordon, 1968). Diese erreichen oft in diesem Alter eine Bestzeit, an die sie in den Folgejahren nicht mehr herankommen (z.B. Weltrekord von Meilutyte 100m Brust 1:04,35 min). Bereits in der Schwimmausbildung sollte ein Gefühl für „widerstandsarmes Schwimmen“ entwickelt werden: Strecken (lang machen!), Kopf zwischen Arme und Hände übereinander beim Gleiten, Gleitbootlage anstreben. So verschlechtert ein starkes Anheben des Kopfes den c-Wert um 25%. Ian Thorpe, mehrfacher Schwimm-Weltrekordler und Olympia-Sieger, optimierte seinen Schwimmanzug im Audi Windkanal Zentrum. Auf einer speziellen Vorrichtung wurden dazu Strömungen und Verwirbelungen (Wirbel) analysiert, die im Wasser gleichen physikalischen Gesetzen unterliegen (s. Abb.).  →Wasserwiderstand, →Formwiderstand, →Widerstandskraft, →Auftrieb, dynamischer

Abb.: Widerstandsbeiwert in Abhängigkeit vom Alter (Wick, 2005, S.131, mit Genehmigung vom Spitta-verlag vom 27.08.2007)
Widerstandserhöhung durch verändertes Körperverhalten (Schramm (1986): Sportschwimmen. Sportverlag Berlin, S.58)

 

Ian Thorpe im Windkanal testete High-tech-Anzüge: http://www.audi.com/wind/de/projekte/sportler-im-windkanal.html
(freigegeben von AUDI-Media Center am 11.04.16)

 

Mehr zum Thema: Küchler, J. (2015). Physikalische Grundlagen des Schwimmens. DSTV-Reihe, Bd.37/S. 7-20

 


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