Parietallappen (perietal lobe), Abschnitt des Großhirns, mit somatosensorischen Funktionen und Beteiligung an räumlicher Aufmerksamkeit und Denken sowie visuelle Steuerung von Bewegungen. „Im Parietallappen residiert einerseits die Somatosensorik: Was der Körper fühlt, wo sich eigene Gliedmaßen befinden und in welcher Stellung, dies ist Aufgabe der Propriozeption und des primären somatosensorischen Cortex. Der posteriore Parietallappen setzt diese ...
Parameterspezifikation, direkte (DPS) (direct parameter specification), aus der Wahrnehmungspsychologie: auf Reizverarbeitungsprozessen beruhende Handlungen, die ohne bewusstes Erleben oder gewahr werden der Reizseite ablaufen. So laufen im Sport Reaktionshandlungen unter hohem Zeitdruck oft intuitiv ab (Neumann, O. 1989). Indem in bestimmten Situationen nicht bewusst wahrgenommene Informationen unsere Handlungen beeinflussen, wird unser bewußtes phänomenales Erleben von unserem ...
Open-Loop -Bewegung (open-loop movement), Begriff aus der Kybernetik: „geöffnete Schleife = offener Regelkreis“, ein Steuerungs- und Regelungsvorgang, bei dem eine starre Steuerung durch eine vorgegebene Befehlskette vorliegt, die unabhängig vom System-Output (Feedback) oder von Informationen aus der Umgebung agiert (http://flexikon.doccheck.com/de/Open-loop-Kontrolle– Zugriff 20.02.21). →closed loop Übertragen auf die Motorik handelt es sich um eine motorische Fertigkeit, ...
Ontogenese, motorische (ontogenesis,motor), Entwicklung der motorischen Fähigkeiten und Bewegungsfertigkeiten des Individuums. Kinder entwickeln sich durch Bewegung. Die damit verbundene Sinneswahrnehmung und Motorik sind die Basis für die Entwicklung des Denkens und der Sprache. Die motorische Ontogenese. verläuft sehr individuell und ist von Wachstumsschüben, Stagnation und Rückbildung begleitet (Normal-, Früh– oder Spätentwickler). Trotz dieser individuellen und ...
Neurophysiologie (neurophysiology), Bereich der Physiologie, genauer der Neurologie, der sich mit Aufbau und Funktion des Nervensystems befasst. Neurophysiologische Untersuchungsmethoden gewähren heutzutage tiefere Einblicke in die Arbeitsweise des Gehirns und dessen Anpassungsfähigkeit. Somit beeinflusst die Neurophysiologie zunehmend die Lernpsychologie und damit die Ableitung von Lerntheorien. →mentales Training Erst die Verknüpfung von sensorischen und motorischen Nervenzellen (Sensomotorik) ...
neuromuskulär (neuromuscular), das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln betreffend und damit eine entscheidende Voraussetzung sportlicher Bewegungen. →Elektromyostimulation Beispiele: Mit dem natürlichen Alterungsprozesses verändern sich auch die neuromuskulären Funktionen. Kennzeichnend sind nachlassende Innervierung („Feuerrungsrate“) der motorischen Einheit, Verringerung der Kontraktionsgeschwindigkeit und der spezifischen Spannung der Muskelfasern sowie der Stabilität der neuromuskulären Verbindung (Wu et al. 2020). ...
Neulernen (learn a new movement), auch Neuerwerb, Phase der Erstaneignung usw. Erwerb zentral gespeicherter Bewegungsentwürfe, die von der Zieltechnik abgeleitet sind. Neulernen gelingt zunächst mit Vereinfachungsstrategien und monotonen Wiederholungen (Reischle, 2015, S.113). Die Aufmerksamkeit wird ständig auf die neu zu erlernende Bewegung gelenkt (S.101). In den Ausdauersportarten erfolgt ein Neulernen vor allem „in der Grundausbildung, ...
Muskeltonus (muscle tone), griech. tonos „Spannung“; Spannungszustand des Muskels, der zentralnervös über die Muskelspindeln gesteuert wird. Die Skelettmuskulatur ist lediglich im Schlaf entspannt (Schlaffheit 〈Atonie〉 während der REM-Phase), für die aufrechte Körperhaltung ist bereits ein Ruhetonus erforderlich. Der Muskeltonus unterliegt Muskeldehnungen, seelischen Erregungen (Verspanntheit) oder Temperaturschwankungen („steif vor Kälte“). Niedriger Muskeltonus wird auch als Muskelhypotonie, ...
Muskelspindel (neuromuscular spindle), spezifische Muskelfaser, die als Propriozeptor der Skelettmuskulatur auf Längenveränderung (→Dehnung) und damit auch über den Spannungszustand (→Muskeltonus) informiert. →Sensomotorik, →Kinästhesie Muskelspindeln sind ein wesentlicher Teil des komplexen Steuer- und Regelsystems sportlicher Bewegungen. Sie erfüllen gleichzeitig mehrere Aufgaben und Funktionen zur Koordination von grob– und feinmotorischen Bewegungen, zur Herstellung und Aufrechterhaltung statischer Stellungen ...
Muskelinnervation (nerve supply of muscle), lat. nervus “Nerv”; nervöse Ansteuerung des Muskels. Dabei ist zu berücksichtigen, dass jeder größere Muskel immer von Motoneuronen mehrerer Rückenmarkssegmente (plurisegmental) versorgt wird. →Einheit, motorische, →Innervation, →Bewegungskoordination Beispiel: Start und Wende im Schwimmen sind Bewegungsabläufe in Form eines Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus (DVZ). Für einen schnell ablaufenden DVZ ist ein linksgerichtetes Innervationsmuster (Ausprägung ...