Ganzkörperanzug

21. Mai 2017 G 0

Ganzkörperanzug (fastskin, bodysuits), Kleidungsstück, das Körper und Gesicht vollständig bedeckt, im Sport bekannt als verschiedenste Arten von Kompressionsbekleidungen (Strümpfe, Shorts, Tights und Ganzkörperanzüge), deren allgemeiner Nutzen im Leistungssport wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist (Sperlich et al. 2011).

Zu ähnlichen Erkenntnissen gelang man zunächst auch im Schwimmen (Stager et al. 2000). Doch mit der Weiterentwicklung der Anzüge (Bodysuits, Fastskin, „Badehose vom Knöchel bis zum Hals“, aus synthetischer „Haifischhaut“ angefertigter Schwimmanzug) kam es besonders 2008/09 zu einer Flut von Weltrekorden:

  • Die Einführung von Ganzkörper-Badeanzügen im Jahr 2000 erhöhte die Leistung in den Wettkämpfen der Männer zwischen 0,9 und 1,4%.
  • Die Einführung von Polyurethan-Panels im Jahr 2008 um weitere 1,5-3,5%.
  • Der Einsatz von Ganzkörper-Polyurethananzügen im Jahr 2009 bis zu 5,5%.

Im Kraulschwimmen zeigten die Frauen ähnliche, aber kleinere Leistungssteigerungen. Der Leistungsvorteil der Anzüge zeigte sich am deutlichsten im Sprint. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Anzüge die Querschnittsfläche des Schwimmers verringerten und der Widerstandsbeiwert CD zu einer Verringerung der Widerstandskraft führte. Die geringere Leistungssteigerung auf den längeren Strecken wird mit dem Ermüdungseffekt begründet, hervorgerufen durch die relativ steifen Badeanzüge (Foster et al. 2012).

Ab 1.01.2010 setzte die FINA  dem „Textil-Doping“ ein Ende. Es soll nur noch Badekleidung in Textil bis oberhalb der Knie erlaubt sein. Die Schwimmerinnen haben schulterfreie Anzüge zu tragen, die Schwimmer Hosen, die von der Taille bis zum Knie gehen. Sämtliche Kunststoff-Beschichtungen wurden untersagt. →Gleitfähigkeit,Stiffness

 

Durch fortwährende Änderungen zur zulässigen Wettkampfbekleidung im Schwimmen hat sich der DSV in seinen WB mit folgendem Hinweis elegant der Affäre entzogen (§131/5): Hinsichtlich der Zulässigkeit von Schwimmbekleidung und Badekappen sind die Veröffentlichungen des DSV und der FINA zu beachten. (Stand 2017).


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