Flimmerverschmelzungsfrquenz
Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF) (flicker fusion point), kritische Frequenz (20-60 Hz), bei der ein Flimmern vom Auge nur noch zu einem einheitlichen Bild verschmolzen wahrgenommen wird. Die Ursache für die Flimmerfusion liegt darin, dass oberhalb dieser Frequenz das Rezeptorpotential zwischen den Wechseln nicht mehr abklingen kann; die Potentialwellen vereinigen sich zu einem gleichbleibenden Depolarisationsniveau, was das Zentralnervensystem als Dauerlicht interpretiert (http://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/flimmerverschmelzungsfrequenz/4211) Zugriff 13.04.2019.
Als Indikator für das allgemeine zentralnervöse Aktivierungsniveau ist der potentielle Anwendungsbereich von FVF Messungen im Sport vielfältig, von der Einschätzung der Belastbarkeit bis zur mikrozyklischen Trainingssteuerung. Nach ersten vielversprechenden Ansätzen (Wiemeyer, 1992) ist es aber um diese Thematik recht ruhig geworden. So zeigte die FVF bei Kindern keinen Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit, den Belastungsparametern und motorischen Fertigkeiten (Brechtel & Wolff, 2001).
Exkurs: „Dass Tiere und Menschen das Gesehene als einen nahtlosen Film erfahren, ist den jeweiligen Gehirnen zu verdanken. Dieses baut nämlich einzelne Bilder, die das Auge an das Gehirn sendet, zu einer fließenden Abfolge zusammen. Damit das das Gehirn aber schafft, müssen die Bilder in einem bestimmten Sekundentakt ankommen. Die Rate in der das geschieht, hat den unangenehmen Namen Flimmerverschmelzungsfrequenz. Ungefähr bei Minute 0:19 wird aus dem blinkenden Licht ein monotones Bild, zumindest für den Menschen. Werden dem Auge einzelne Bilder in immer schnellerer Folge angeboten, so sind sie ab einer bestimmten Frequenz, der Flimmerverschmelzungsfrequenz, nicht mehr als einzelne Reize, sondern als stetiger Reiz wahrnehmbar. Das ist für jedes Lebewesen anders. Beim Menschen liegt dieser Wert bei etwa 60 Bildern pro Sekunde, bei der Fliege bei ungefähr 250 – mehr als viermal so viel. Bei einer Schildkröte hingegen bei ungefähr 15 Bildern pro Sekunde.“ (Kienzel, Ph.: Das ist der Grund, warum es so schwer für uns ist, Fliegen zu fangen (27.09.2017)