Prinzip der Beidseitigkeit
Prinzip der Beidseitigkeit (principle of ambidexterity), Trainingsprinzip, wonach bei Bewegungshandlungen oder Bewegungsaktionen linken wie rechten Extremitäten die gleiche Aufmerksamkeit gewidmet wird. Wenn diese Befähigung zur beidseitigen Ausführung besonders in den Sportspielen eine Rolle spielt, so sollten auch im Schwimmen Armzüge und Beinschläge beider Seiten von annähernd gleicher Qualität sein. So können an der FES-Armzugbank Kraft und Zuglänge beider Arme verglichen werden. Diese Grundlagen sind bereits im Nachwuchstraining zu legen. →Prinzip der funktionalen Asymmetrie, →Seitigkeit, →Seitigkeitstransfer
Trainingsmethodische Konsequenzen (nach Oberbeck 1992, S.40):
- „In der sportlichen Grundausbildung sollte eine didaktische Zielsetzung darin bestehen, den Ausprägungsgrad einer Seitigkeit möglichst niedrig und damit die Seitendifferenz gering zu halten. So sollte die Forderung nach Vielseitigkeit auch die Beidseitigkeit einschließen. Das gilt besonders für die Füßigkeit und Drehseitigkeit.
- Leistungssportler, die sich bereits spezialisiert haben, sollten ihre Seitigkeitskonstellation ermitteln und mit den technischen Sollwerten ihrer Sportart/Disziplin vergleichen. Seitigkeitsbedingte koordinative Mängel sind dann
durch einen Seitenwechsel oder entsprechende zielgerichtete Übungen zu beheben oder zu mindern. - Unbestritten sind die ungünstigen Auswirkungen intensiver ‚einseitiger Beanspruchungen auf das Skelettsystem. vor allem auf die Wirbelsäule. Aus medizinischer Sicht ist deshalb eine Forderung nach beidseitiger Ausbildung
verständlich.“
Mehr zum Thema: http://spolex.de/lexikon/beidseitigkeit/ – Zugriff 9.12.21