Altersbesonderheiten (age peculiarities), alterstypische physische und psychische Eigenschaften und Prozesse in der Ontogenese, die weitgehend durch genetisch bedingte Reifungsvorgänge bestimmt sind, wobei aber besonders im Sport auch die Trainingsbelastung und ein entsprechendes Umfeld (→Förderung) bedeutsam sind. Zwar erweist sich eine strikte Zuordnung auf eng begrenzte Lebensräume wegen der unterschiedlichen biologischen Entwicklung (→Alter, biologisches) als kritisch, ...
Aktualgenese (actual genesis), lat. actualis „tätig“, „wirksam“ und -genese ; in der Psychologie der „Prozess vom ersten, diffusen Eindruck bis zum voll ausgegliedertem Erlebnis“ (DORSCH 2004). Als motorische Aktualgenese der Zeitbereich innerhalb dessen zielgerichtete Bewegungen ablaufen und der als „motorisches Lernen“ relativ unabhängig von der Ontogenese (als Summe von Aktualgenesen) ist. Dieser Vorgang läuft so ...
Dysmetrie (dysmetria), griech. dys „falsch“ und metrein „messen“; Störung in der Bewegungsausführung, die entweder zu weitläufig ist oder das vorgesehene Bewegungsausmaß nicht erreicht (Entfernungsfehlleistung), wodurch fortlaufende, willkürlich gesteuerte Korrekturen erforderlich sind. Dysmetrie gilt als typisches Symptom der Kleinhirnhemisphärenschädigung. →Behindertenschwimmen Mehr zum Thema: http://flexikon.doccheck.com/de/Dysmetrie (verfasst von D. Paschke)
Cerebralparese (cerebral palsy) – von cerebrum (Gehirn) und →parese (Lähmung) – versteht man Bewegungsstörungen, deren Ursache in einer frühkindlichen Hirnschädigung liegt. Die dadurch hervorgerufene Behinderung ist charakterisiert durch Störungen des Nerven– und Muskelsystems im Bereich der willkürlichen Bewegungskoordination. Am häufigsten sind spastische Mischformen und eine Erhöhung der Muskelspannung (Muskelhypertonie). 1981 nahm der erste Cerebralparetiker an ...
Zentralnervensystem (ZNS) (central nervous system), Zentralorgan des Nervensystems mit Gehirn, Kleinhirn und Rückenmark, das integrative Zentrum vom sensorischen Rezeptor bis zum motorischen Effektor. Für sportliche Bewegungen sind die Bereiche des Kleinhirns und des Zwischenhirns bedeutsam. Eine finnische Studie zur Überprüfung motorischer Vielseitigkeit zeigte, dass bei Sportlern das ZNS die Bildung und Entstehung der Muskeln sowie ...
Willkürmotorik (voluntary motor function) →Willkürbewegungen, →Willkürmuskulatur
Willkürhandlung (discretionary action; despotic act) →Willkürbewegung
Willkürbewegungen (voluntary mevements), auch Willkürmotorik, Bewegungen der dritten Stufe in der Hierarchie der Motorik, die räumlich-zeitlichen Innervationsmustern des phylogenetisch jüngeren Teils des Kleinhirns (Neocerebellum) entspringen und sich durch den höchsten Grad an Komplexität und bewusster Kontrolle auszeichnen. Durch ihre Kopplung an die Wahrnehmung ermöglichen sie die Anpassung der Bewegung an die Umgebung. Willkürbewegungen können erlernt ...
Wahrnehmung (perception), „Aufnahme und Verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und dem eigenen Körper“ (Psych. Wörterbuch 2004). Die Informationen werden durch verschiedene Sinnessysteme mit unterschiedlicher (z.T. veranlagter) Intensität aufgenommen: sehen (visuell), hören (auditiv), empfinden (kinästhetisch), riechen (olfaktorisch) oder schmecken (gustatorisch). Dabei werden nur die Informationen verarbeitet, die bedeutungsvoll erscheinen, um die Verarbeitungskapazität nicht zu überfordern ...
Wahlreaktionstest (WRT) (choice-reaction test), psychomotorischer Test mit dem Genauigkeit und Schnelligkeit von Reaktionen (→Reaktionsschnelligkeit) bei der Beantwortung verschiedener Reize mit unterschiedlichen Handlungen erfasst werden. Kombiniert mit Videomaterial können besonders im Sport (vor allem in Spiel- und Kampfsportarten) Entscheidungsschnelligkeit/-genauigkeit, Konzentrationsvermögen, taktisches Verhalten (→Taktik), Willenseigenschaften getestet werden (Matthesius, in: Schnabel & Thieß, 1993, S. 937).