Greifstart
Greifstart (grabstart), erstmals 1967 von amerikanischen Schwimmern angewandte Variante des Startsprunges vom Startblock, bei der beide Hände zwischen den Füßen an die Startblockhalterung (a) oder Startblockkante (b) greifen. Wenn auch heute zwischen Greif- und Schrittstart unterschieden wird, so ist von der Bedeutung des Wortes her auch der Schrittstart ein Greifstart, da die Hände beim Auftakt kraftvoll an der Startblockvorderkante ziehen. Ergebnisse einer Studie der Uni Potsdam weisen bei der Startleistung (Teilzeit bei 7,5m) und den zu Grunde liegenden wesentlichen biomechanischen Parametern eine Überlegenheit der Greifstarttechnik aus. Die scheinbaren mechanischen Vorteile der Schrittstarttechnik, u.a. längerer horizontaler Beschleunigungsweg, Einsatz zusätzlicher Muskeln (Armzug), setzen sich nicht gegenüber der effizienteren beidbeinigen Absprungstreckung im zweiten Teil der Greifstarttechnik durch. So wird beim Greifstart das Prinzip der optimalen Tendenz im Beschleunigungsverlauf effektiver umgesetzt (Wick, Krüger & Hohmann, 2003). Dementgegen bestätigt Graumnitz (2015) auf der Grundlage von Wettkampfanalysen, dass sich der Schrittstart international behauptet hat. Auch Fischer & Kiebele (2017) bestätigen insbesondere in Verbindung mit dem neuen Startblock die Überlegenheit des Schrittstarts gegenüber dem Greifstart, beruhend auf der schnelleren Erhöhung der horizontalen Geschwindigkeit und Beschleunigung sowie ein mögliches optimales Eintauchen infolge einer größeren Körperrotation aufgrund größerer Kniewinkel und einer engeren Armhaltung am Körper. .
Mehr zum Thema: Fischer & Kiebele (2017). Contemporary swim start research. Meyer & Meyer Aachen