Kategorie: Motorik
Koordination, räumliche
Koordination, räumliche (spital coordination), Abstimmung des neuromuskulären Systems bei komplexen Bewegungshandlungen unter räumlichem Aspekt. Eine gezielte Erarbeitung zentral-peripherer und intertonischer Aktivierungsmuster der Auge-Kopf-Körpersteuerung bei Schwung- und Sprungbewegungen sind bereits im Grundlagenbereich von fundamentaler Bedeutung für die spätere Leistungsentwicklung, da sie maßgeblich zur Verkürzung von Lernzeiten als auch zur Effektivierung von Bewegungsabläufen beitragen (Laßberg & Krug,…
WeiterlesenKörpererfahrung
Körpererfahrung (body experience), Komplex aller mit dem eigenen Körper im Zusammenhang stehenden Wahrnehmungen, als unmittelbar körperbezogene Kompetenz ein Schlüsselbegriff der Psychomotorik. Die Vermittlung von Körpererfahrung setzt eine Konzentration auf viele Sinnesebenen voraus, was am besten durch ein vielseitiges Bewegungsangebot gesichert wird, aber auch indem die Aufmerksamkeit auf wichtige Sachverhalte gelenkt wird (Werten, Verarbeiten, Einordnen von…
WeiterlesenKörperwahrnehmung
Körperwahrnehmung (body perception), bewusstes Erleben körperlich-seelisch-geistiger Zusammenhänge („Körpersinn“), das uns über Masseverteilung, Schwerpunkt und Balance, die Wirkung bestimmter Kräfte informiert. Grundlage ist das Vermögen, den eigenen Körper (vorwiegend visuell) abzumessen, besser „erleben“ zu können (→Körperschema). Der Körpersinn ist kein eigenes Organ, sondern stützt sich auf die fünf klassischen Sinne Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten…
WeiterlesenKreuzadaptation
Kreuzadaptation (cross adaptation), mittelbare Adaptation neben der direkten Adaptation, bekannt als positive K. (Anpassungsgewinn wie z.B. Abhärtung gegenüber Temperaturschwankungen) oder negative K. (Anpassungsverlust, wie z.B. Infektanfälligkeit durch höhere Belastung). Unter psychologischem Aspekt die konstante Reizung in einer Geschmacksqualität zu einer Änderung des Wahrnehmungseindrucks in einer anderen Qualität (https://lehrbuch-psychologie.springer.com/lexikon/424 - Zugriff 04.02.2020). Sportliches Training führt nicht…
WeiterlesenLatenzzeit
Latenzzeit (latent period), lat.latere ‚verborgen sein‘; Verzögerungszeit, in der Medizin Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und Auftreten der ersten Symptome der Erkrankung), in der Physiologie Teil der Reaktionszeit, die vom Setzen eines Reizes (z.B. Startschuss) bis zu Beginn der willkürlichen Reaktion (→Absprung) geht. Die Latenzzeitphase ist dabei der Zeitraum zwischen der Übertragung des Reizes durch die…
WeiterlesenLeistungsfähigkeit, motorische
Leistungsfähigkeit, motorische (motor fitness; motor performance ability), Komplex motorischer Fähigkeiten und Bewegungsfertigkeiten, die von intellektuellen sowie weiteren psychischen Fähigkeiten und Verhaltensweisen (→Leistungsbereitschaft) beeinflusst werden. Die motorische Leistungsfähigkeit entwickelt sich abhängig von Alter, Geschlecht und Umfeld. So sind große Unterschiede zwischen Kindern aus sozial schwachen und sozial starken Regionen nachgewiesen worden (Prätorius & Milani, 2004; Starker…
WeiterlesenLeistungsvoraussetzungen, innere
Leistungsvoraussetzung, innere, endogene, personale (performance preconditions, personal), Schnabel (2003) unterscheidet zwischen einer unmittelbar handlungsbezogenen Ebene und einer Basisebene der physischen und psychischen Grundvoraussetzungen und – prozesse (s. Abb.). Die elementaren Funktionen der einzelnen Funktionssysteme sowie die psychischen Grundfunktionen- und prozesse sind mit den handlungsbezogenen Leistungsvoraussetzungen wechselseitig verknüpft. Die Bündelung einzelner Leistungsvoraussetzungen (→Konstitution, →Kondition usw.) werden…
WeiterlesenLernalter, bestes
Lernalter, bestes (prime learning age), nach Meinel & Schnabel (2007) ist das späte Kindesalter das beste motorische Lernalter der Kindheit (nicht der gesamten Lebenszeit!). Die Autoren begründen diese These mit den beträchtlichen Steigerungsraten fast sämtlicher koordinativer Fähigkeiten als „Hauptpfeiler der motorischen Lernfähigkeit“ von der frühen bis in die späte Kindheit. Wesentliche Ursachen sind die günstige…
WeiterlesenLernen
Lernen (learning), Aneignung von Wissen und motorischen sowie sprachlichen Fertigkeiten; in der Psychologie relativ überdauernde Änderung im Verhaltenspotential durch Erfahrung. Durch Lernen kann aufgrund früherer Erfahrungen und organischer Eingliederung weiterer Erfahrungen situationsangemessen reagiert werden. Die Lernvorgänge lassen sich einteilen in Vorbereitungs-, Aneignungs-, Speicherungs- und Erinnerungsphase. Hierbei steht Lernen im engen Zusammenhang zum Gedächtnis. Sportliche Handlungen…
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