Muskelverkürzung (muscle shortening), hier ist nicht die Verkürzung bei isotonischer Muskelkontraktion gemeint, sondern eine bestimmte Veränderung der Grundspannung (Tonus) des Muskels bis zur schmerzhaften Dauerspannung, die durch eine reflektorische Dauererregung aufrechterhalten wird (→Muskelspindel). Im Extremfall führt sie zu schmerzhaften Fehlhaltungen und Bewegungseinschränkungen (Muskelkontraktur). Bei der Auswahl sportlicher Übungen sind die unterschiedlichen Muskelstrukturen zu beachten. So ...
Muskelverhärtung (Muskelhartspann, Myogelose) (muscular induration), anhaltende Verspannung der Muskulatur (reflektorischer Dauertetanus) durch Überbelastung, Fehlhaltung oder seltener durch Nerveneinklemmung und Arthrose. Maßnahmen: Massage, durch Wärme lokale Durchblutung anregen, bei schwerer Muskelverhärtung entzündungshemmende Mittel anwenden, aber vor allem sollten die zur Verhärtung führenden Ursachen beseitigt/vermieden werden. Nach exzentrischem Krafttraining kommt es zu einer Muskelschädigung, die von einer ...
Muskeltonus (muscle tone), griech. tonos „Spannung“; Spannungszustand des Muskels, der zentralnervös über die Muskelspindeln gesteuert wird. Die Skelettmuskulatur ist lediglich im Schlaf entspannt (Schlaffheit 〈Atonie〉 während der REM-Phase), für die aufrechte Körperhaltung ist bereits ein Ruhetonus erforderlich. Der Muskeltonus unterliegt Muskeldehnungen, seelischen Erregungen (Verspanntheit) oder Temperaturschwankungen („steif vor Kälte“). Niedriger Muskeltonus wird auch als Muskelhypotonie, ...
Muskelpumpe (muscular pump), Rückfluss des venösen Blutes zum Herzen durch die Pumpwirkung der Muskelkontraktion („Venenpumpe“), man spricht auch vom „peripheren Herzen“. Besonders Sport (Laufen, Schwimmen usw.) unterstützt die Wadenmuskelpumpe und sorgt für eine gute Durchblutung der Beine. →Kompressionshose Mehr zum Thema: (Video) https://www.youtube.com/watch?v=2aeFAeFD__E – Zugriff 20.11.20
Muskelleistung (muscle performance), physiologisch der Betrag an Energie, der durch Muskelarbeit pro Zeitintervall verbraucht bzw. freigesetzt wird, biomechanisch reduziert auf das Produkt aus Muskelkraft (F) und Muskelkontraktionsgeschwindigkeit (v), gemessen in Watt bzw. Nm/t. Hill (1938) verband erstmals die mechanische Leistung eines Muskels und die dazu notwendige Energiezufuhr pro Zeiteinheit mit dem Bewegungsablauf, welcher mit der ...
Muskelbiopsie (muscle biopsy), Entnahme von Muskelgewebe aus der Skelettmuskulatur (m. quadriceps femoris, m. deltoideus oder m. gastrocnemius) mit einer Hohlnadel zur histologischen, biochemischen oder elektronenmikroskopischen Untersuchung, vornehmlich zur Beurteilung von Muskelfaserstruktur, Muskelfaserfläche, Kapillarisierung und Enzymaktivitäten. Wegen des schmerzhaften blutigen Eingriffs bleibt die Muskelbiopsie mehr der Forschung vorbehalten, obwohl sie durch die mögliche Fasertypisierung die Auswahl ...
Muskelkontraktion (muscle contraction), lat. contractio „Zusammenziehung“; Spannungserhöhung im Muskel, die zumeist (ausgenommen isometrische Kontraktion) zu einer Verkürzung des Muskels führt. Im quergestreiften Muskel gewährt die gegenseitige Verschiebung der Aktin– und →Myosinfilamente die Kontraktion (→Muskelfaser). Hinzu kommt neuerdings Titin als „drittes kontraktiles“ Filament (Herzog 2018). Es werden folgende Formen der Muskelkontraktion unterschieden: isometrisch (erhöhte Spannung ohne ...
Muskelinnervation (nerve supply of muscle), lat. nervus “Nerv”; nervöse Ansteuerung des Muskels. Dabei ist zu berücksichtigen, dass jeder größere Muskel immer von Motoneuronen mehrerer Rückenmarkssegmente (plurisegmental) versorgt wird. →Einheit, motorische, →Innervation, →Bewegungskoordination Beispiel: Start und Wende im Schwimmen sind Bewegungsabläufe in Form eines Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus (DVZ). Für einen schnell ablaufenden DVZ ist ein linksgerichtetes Innervationsmuster (Ausprägung ...
Muskelgruppe (muscle group), Verband von funktionell gleich arbeitenden Muskeln, z.B. Adduktorengruppe. Von den etwa 600 Skelettmuskeln sind für die allgemeine athletische Ausbildung (Kräftigung und Dehnung) folgende Muskelgruppen bedeutsam: Rumpf mit Rücken-, Brust- und Bauchmuskulatur, Rotatorenmanschette, Armmuskulatur, Bein- und Gesäßmuskulatur, Wadenmuskulatur. Bei sportlichen Bewegungen, so auch im Schwimmen, ist eine kontinuierliche Energieübertragung von einer Muskelgruppe zur ...
Muskelglykogen (muscle glycogen), der im Skelettmuskel (und nicht im Blut oder der Leber) gespeicherte Anteil an Glykogen von etwa 1,5g pro 100g Feuchtmuskel. Durch Superkompensation ist eine Erhöhung auf 4 g / 100 g möglich. Glykogen ist nicht gleichmäßig in den Skelettmuskelfasern verteilt, sondern eher in verschiedenen Pools lokalisiert. Diese Verteilung variiert je nach Trainingsintensität, Faserphänotyp, Trainingszustand und Immobilisierung ...