Kategorie: Technik
Bewegungsmuster
Bewegungsmuster (movement pattern), typischer Ablauf (Modell) einer Bewegungshandlung auf der Grundlage eines neurophysiologisch verankerten Innervationsschemas (→Engramm). In Schwimmens ist das Bewegungsmuster durch innere Bedingungen (→Bewegungsapparat, →Kondition, →Koordination) und äußere Bedingungen (→Schwimmbahn, →Wasser) sowie ein Regelwerk (→Wettkampfbestimmungen) bestimmt. Bewegungsmuster werden zum Teil schon früh in der Entwicklung angelegt. Sie können aber später von hierarchisch höheren Bewegungsmustern…
Weiter zum Begriff BewegungsmusterBewegungsökonomie
Bewegungsökonomie (economy of movement), (Biomechanik): Verhältnis von Aufwand an biochemischer Energie zur angestrebten sportlichen Bewegungshandlung (der Benzinverbrauch im Verhältnis zur Durchschnittsgeschwindigkeit beim Auto), auch Nutzeffekt, physiologisch →Wirkungsgrad. Die Bewegungsökonomie wird im Schwimmen beeinflusst durch Minimierung des Wasserwiderstandes (Schwimmtechnik, Wasserlage), optimalen Einsatz der Vortriebskräfte (spezifische Kraft), hohe Beweglichkeit und lockere Muskulatur (Entspannungsphasen), Bewegungskonstanz über die Strecke,…
Weiter zum Begriff BewegungsökonomieBewegungspräzision
Bewegungspräzision (motor accuracy), Bewegungsmerkmal, das die Übereinstimmung der ausgeführten mit der angestrebten Bewegung (Soll-Ist-Vergleich) charakterisiert; "Merkmal der Ziel- und Ablaufgenauigkeit" (Meinel & Schnabel 2007, S.125). Die Bewegungspräzision ist im Nachwuchsbereich noch auffällig unpräzise (→Grobkoordination), wird aber im Ergebnis längerfristiger Lernprozesse bis zur Feinkoordination ausgeprägt. Dazu werden über objektive Parameter (→Technikanalysen, Weg-Zeitverläufe usw.) die Abweichungen verdeutlicht.…
Weiter zum Begriff BewegungspräzisionBewegungsprogramm
Bewegungsprogramm (motor program), auch motorischer Plan, Bewegungsplan; „zeitlich geordnetes Muster zentralnervöser Prozesse, das auf der Grundlage bewegungsorientierter (operativer) Abbilder entsteht und bei der Handlungsvorbereitung als Modell und Vergleichsorgan für die Bewegungssteuerung und –regelung fungiert. Das Bewegungsprogramm ist ein echtes Lernresultat und im Bewegungsgedächtnis gespeichert“ (Hirtz, in Schnabel & Thieß, 1993, S. 162). Menschliche Handlungen sind…
Weiter zum Begriff BewegungsprogrammBewegungsqualität
Bewegungsqualität (movement quality), Beschaffenheit, Güte in der Ausführung oder Wert im Verhältnis zur Zielstellung einer Bewegung, die durch bestimmte Bewegungsmerkmale gekennzeichnet sind. Im Training ist immer die Einheit von Bewegungsqualität (z.B. Technikniveau) und Quantität (z.B. Serienumfang) anzustreben. →Bewegungsgüte Nach den Jahren der Dominanz der Trainingsumfänge ("Tonnenideologie", hochvolumiges Training) orientieren viele Trainer und Sportwissenschaftler verstärkt auf…
Weiter zum Begriff BewegungsqualitätBewegungsradius (ROM)
Bewegungsradius (ROM) (Range of Motion), Bewegungsausmaß, mit sehr unterschiedlichem Gebrauch, in der Regel begrenzt, z.B. beim Elektroauto mit geringem Bewegungsradius von 250 km oder bei Behinderten, dem eingeschränkten Bewegungsradius des Wildes durch die Ausdehnung der Städte usw. In der Sportwissenschaft ist ROM hauptsächlich auf den Bewegungsspielraum der Gelenke mit den ansetzenden Bändern und Muskeln beschränkt.…
Weiter zum Begriff Bewegungsradius (ROM)Bewegungsregulation
Bewegungsregulation (motor regulation), synonym mit Bewegungskoordination, da diese auf ständigen Korrekturen (Regelung) beruht (Meinel & Schnabel 2007, S.62). Bewegungsregulation ist im Sport eine wesentliche motorische Komponente der Handlungsregulation durch das Zusammenwirken geistiger und sensomotorischer Prozesse oder einfach gesagt "die psychische Seite des Bewegungsablaufs" (Schuck 2001, S.9). Dabei sind Bewegungswahrnehmung und Bewegungsvorstellung wichtige Voraussetzungen (Schnabel et…
Weiter zum Begriff BewegungsregulationBewegungssehen
Bewegungssehen (movement vision), visuelle Wahrnehmung einer Bewegung; wenn mit einer bestimmten Absicht verbunden, spricht man von Bewegungsbeobachtung. Bis zu 95 Prozent der Umwelteindrücke werden im Sport über das Auge aufgenommen. Bewegungssehen wird aber hier weniger als ein „Hinsehen“ verstanden, sondern als eine spezifische, stark mit der Sportart verwurzelte Fähigkeit. Sie dient der Erkennung von Größe,…
Weiter zum Begriff BewegungssehenBewegungsstärke
Bewegungsstärke (movement strength), als Bewegungsmerkmal die „Maßbezeichnung des Krafteinsatzes“ (Meinel & Schnabel, 2004). Die Bewegungsstärke äußert sich in der Spanne von „zu gering und fehlerhaft“ (Grobkoordination) über „näherungsweise angepasst“ (Feinkoordination) bis zu „kontrolliert mit impulsgenauem Krafteinsatz“ (Stabilisierung), in der Sportpraxis in der Schärfe eines Wurfes oder der Härte eines Schlages. Dabei geht es in der…
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