Tonnenideologie
„Tonnenideologie“ (“more-is-better“ ideology), in der Wirtschaft die Massenproduktion von Gütern unabhängig von deren Qualität und Nachfrage. Das ist aber nicht nur ein Wesensmerkmal der Planwirtschaft, sondern kann auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen angetroffen werden, wenn z.B. Wissenschaftler untereinander mit der Anzahl von Veröffentlichungen konkurrieren.
Der Begriff steht in der Trainingspraxis für das einseitige Streben nach Belastungsumfängen, im Schwimmen besonders geschwommene Kilometer auf Kosten der Qualität. Oft wurden noch Hilfsmittel wie Flossen, Handbretter eingesetzt, da so pro Stunde noch mehr geschwommen werden konnte.
Exkurs: Oft wird „hochvolumiges Training“ zur Tonnenideologie degradiert und dem hoch-intensiven-Training (HIT) als überholt und veraltet gegenübergestellt. Dabei wird zu wenig differenziert zwischen Alter, Geschlecht und Spezialisierung und der unterschiedlichen Aufgabenstellung der Mesozyklen. „Tonnenideologie“ zeigt sich, wenn zugunsten der Trainingsumfänge auf Erholungsphasen, das Training in den Belastungszonen 6-8, Messplatztraining, Korrekturhinweise während des Trainings usw. verzichtet wird („Kilometer als Allheimittel“). Beide Trainingsvarianten haben ihre Berechtigung, bei Dominanz der Einheit von Quantität und Qualität des Trainings..