Nervenfaser (nerve fibre), Fortsatz einer Nervenzelle, der Impulse leitet, Axon. Nervenfasern werden unterschieden nach Richtung der Erregungsleitung (afferent oder efferent), nach der Stärke der Markscheiden (Myelinscheiden) und davon abhängig der Nervenleitgeschwindigkeit sowie nach ihrer Wirkung (sensibel, motorisch, vegetativ). Nervenfasern verbinden verschiedene Regionen des Gehirns miteinander, einmal innerhalb einer Gehirnhälfte (intra-kortikale Verbindungen), zum anderen zwischen den ...
Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) (nerve conduction velocity), Geschwindigkeit elektrischer Impulse entlang einer Nervenfaser. Die Sportarten mit hoher Nervenleitgeschwindigkeit zeichnen sich durch hohe Schnelligkeitsanforderungen bzw. ausgeprägte reaktive Bewegungsanteile aus. Unbeantwortet bleibt die Frage, ob diese Verteilung durch das Training oder durch Auswahlprozesse zustande gekommen ist. Es existieren relativ enge morphologische Beziehungen zwischen Nerv und Muskel. Schnell kontrahierende FT ...
Nervensystem (nervous system), einheitliches Netzwerk von Zentralnervensystem (ZNS) und peripheren Nerven. Das Nervensystem nimmt über Rezeptoren Reize auf, führt diese über afferente Nervenbahnen zum ZNS, wo sie verarbeitet werden. Über efferente Nervenbahnen sendet das ZNS Impulse zur Peripherie. Hierbei unterscheidet man zwischen vegetativem und dem somatischen Nervensystem. Das vegetative Nervensystem ist nicht dem Willen unterworfen ...
Nervensystem, autonomes (autonomic nervous system) →Nervensystem, vegetatives
Nervensystem, somatisches (nervous system, somatic), dem Willen des Menschen unterworfener Teil des Nervensystems.
Nervensystem, vegetatives; Vegetativum (autonomic nervous system), auch autonomes Nervensystem; Teil des zentralen und peripheren Nervensystems, der die unbewussten und weitgehend unwillkürlichen Lebensvorgänge fast aller inneren Organe sichert. So steigert der Sympathikus die Herzfrequenz, der Parasympathikus senkt sie. Somit hält das vegetative Nervensystem wichtige Lebensvorgänge im Gleichgewicht (→Homöostase), was besonders im Leistungssport von Bedeutung ist, da ...
Nervosität (nervousness), zeitlich begrenzte erhöhte Reizbarkeit „im Vorfeld belastend erlebter Anforderungen“ (Müller, in Schnabel & Thieß, 1993, S.599). Nervosität wächst im Sport vor Wettkämpfen oder kritischen Belastungen im Training (→Lampenfieber, →Startfieber). Es äußert sich in Störungen geistiger Abläufe, motorischer Unruhe, Harndrang, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, verändertem Puls, Verschiebungen im Hormonspiegel, Verunsicherung, Gereiztheit. Mit realistischen Zielsetzungen, dem Vertrauen ...
Netz, neuronales (neural network), vom Neutronennetz des menschlichen Gehirns abgeleitetes Modell, um dessen Funktionsweise besser zu verstehen (→Neurophysiologie). Zugleich dient es als künstliches neuronales Netz zur Lösung konkreter Anwendungsprobleme in der Statistik, Wirtschaftswissenschaft und Technik. Neuronale Netze zeichnen sich durch ihre Lernfähigkeit aus. Sie können eine Aufgabe anhand von Trainingsbeispielen erlernen, ohne dazu programmiert werden ...
Netzwerk, soziales (network, social), in der Soziologie die Differenziertheit der Struktur zwischenmenschlicher Beziehungen in sozialen Einheiten (Individuen, Gruppen, Organisationen, Gesellschaften) und die zwischen ihnen bestehenden Beziehungen, so auch im Sport (Spielerpositionen, Mannschaften, Sportverein, Sportverbände). Inzwischen immer mehr auf virtuelle Gemeinschaften (Internet, Online-Community) beschränkt (z.B. Twitter und Facebook). Zunehmende Verhöhnung, Hetze, Gewaltaufrufe stellen den sozialen Charakter ...
Neugier (curiosity), relativ kurzzeitiges Streben nach Neuem oder Fremdartigem. Kinder erkunden bereits frühzeitig aus Neugier ihre Umwelt. Untersuchungen zeigten, dass hochängstliche Kinder (→Angst) mit hohem Neugierverhalten besser Probleme lösen können. Neugierverhalten hat eine motivationale und kognitive Komponente. Die sich rasant verändernde Welt erfordert Menschen in allen Bereichen, die nach neuen Wegen streben; Neugier ist eine ...