Schnelligkeit, elementare (speed caoacity,elementary), Schnelligkeit im engeren Sinne als „anatomisch-physiologisch annähernd eindimensional begründbarer Fähigkeitskomplex“ (Hohmann et al. 2002), auch: „reine“ Schnelligkeit oder „Grundschnelligkeit“ (Hauptmann in Schnabel et al. 2008, S.169). Die elementare Schnelligkeit ist stark anlagebedingt und gliedert sich in Reaktionschnelligkeit und Koordinationsschnelligkeit. Sie spielt besonder bei der Spezialisierung (Sprint) eine Rolle. →Talentauswahl
Schnelligkeit, komplexe (speed capacity, complex), kombinierte konditionelle Fähigkeit, die sich aus den vielfältigen Anforderungen der sportlichen Praxis, schnell zu Handeln (Handlungsschnelligkeit) und zu bewegen (Bewegungsschnelligkeit). Der dazu erforderliche Mix an Kraft, Ausdauer und Koordinationsschnelligkeit (Technik) ist die Grundlage sowohl von schnellen Einzelbewegungen (Aktionsschnelligkeit, Reaktionsschnelligkeit) als auch von „Sprints“ als zyklische Bewegungsschnelligkeit. →Schnelligkeit
Schnelligkeit, lokomotorische (speed capacity, locomotor) „konditionelle Fähigkeit des Sportlers, sich durch zyklische Bewegungen mit höchstmöglicher Geschwindigkeit fortzubewegen“ (Heß, in Schnabel & Thiess, 1993, S.697), auch als Bewegungsschnelligkeit, Sprintschnelligkeit, Frequenzschnelligkeit bezeichnet. →Schnelligkeit
Schnelligkeit, zyklische (speed capacity, cyclic), → zyklische Bewegungsschnelligkeit, Form der Komplexschnelligkeit bei zyklischen Bewegungen. (→Schnelligkeit)
Schnelligkeitsausdauer (SA) (speed endurance), Ermüdungswiderstandsfähigkeit gegen Geschwindigkeitsabfall (Stehvermögen) im Unterdistanzbereich zyklischer Sportarten mit einer Belastungsdauer von 20-120 sec (bei Schnabel nur bis 35 sec) und somit unter vorwiegend anaerob-laktazidem Stoffwechsel und bei wettkampfnahen Bewegungsfrequenzen. Typisch ist der starke Bezug zur Wettkampfgeschwindigkeit. Neumann et al. (2001, S. 140) sprechen deshalb auch vom „Lerntraining für die Entwicklung ...
Schnelligkeitsbariere (speed-barrier), Sachverhalt, bei dem durch zu häufige Wiederholung in submaximalem Tempo das betreffende Erregungsmuster im Zentralnervensystem so gefestigt wird, dass Schnelligkeit in ihren zeitlichen, räumlichen und frequenzmäßigen Komponenten der Bewegung stagniert. Im Training eine Schranke in der Entwicklung der Schnelligkeit im Sinne eines Deckeneffektes, indem sich räumlich-zeitliche Parameter wie die Zugfrequenz zu stark verfestigt ...
Schnelligkeitsdiagnose (speed diagnosis), Tests zur Überprüfung des Niveaus der Schnelligkeitsfähigkeiten, zumeist sportmethodische Tests unterstützt durch biomechanische Messverfahren, wie Geschwindigkeitsmessungen für die Zyklusschnelligkeit (in sec oder m/s), Zug– oder Schlagfrequenzen, Tappingfrequenz für die Frequenzschnelligkeit, Kontaktzeiten, Nieder-Hochsprünge für azyklische Schnelligkeit (→Aktionsschnelligkeit), Fallstabtest für Reaktionsschnelligkeit. Im Schwimmen wird die Sprintschnelligkeit durch die Zeitnahme von 15m bzw. 25m-Sprints in ...
Schnelligkeitstraining (speed training), planmäßiger Prozess der Ausbildung der Schnelligkeit, die stark anlagebedingt und damit nur begrenzt trainierbar ist (→Talent, →Muskelfaserstruktur). Im langfristigen Leistungsaufbau sind im Interesse einer vielseitigen Ausbildung (→Vielseitigkeit) die Schnelligkeitsfähigkeiten bereits ab frühem Schulkindalter zu schulen. Dabei wurden besonders in der azyklischen Bewegungsschnelligkeit die höchsten Steigerungsraten nachgewiesen. Kraftabhängige Formen der Schnelligkeit können nach ...
Schnellkraft (SK) (power; speed strength), neuromuskuläre Fähigkeit, in kürzester Zeit einen hohen Kraftstoß zu realisieren. Die Schnellkraft wird durch die Maximalkraft und durch die Anzahl der schnell kontrahierenden Muskelfasern begrenzt. Der Schwimmer benötigt Schnellkraft vor allem beim Absprung/Abstoß (Start/Wende) und beim Sprint. Besonders in den Übergängen muss so schnell wie möglich eine hohe Endgeschwindigkeit erreicht ...
Schnellkraftfaktor (SKF) (speed strengh factor), Verhältnis der „Schnellkraft“ (definiert als maximale Kraft bei einmaligem Zug bei geringster Widerstandsstufe an der Biobank) zur dynamischen Maximalkraft (Maximale Kraft bei einmaligem Zug bei höchster Widerstandsstufe): SKF = W„9“. : W“0“ [%] . Sprinter erreichen hierbei > 45%, Sprinterinnen > 35%. Der SKF wird als Indiz für einen hohen ...