Geschwindigkeit-Zeit-Verlauf, intrazyklischer
Geschwindigkeit-Zeit-Verlauf, intrazyklischer (velocity-time-progress, intracyclic), biomechanisches Verfahren, das davon ausgeht, dass der Körperschwerpunkt die reale Bewegung des Athleten widerspiegelt und damit einen Rückschluss auf die Schwimmgeschwindigkeit erlaubt. Durch simultane Darstellung der Bewegungsabläufe und der Schwimmgeschwindigkeitsschwankungen können einzelne Ereignisse dem momentanen Geschwindigkeitsverlauf zugeordnet und so ihre Wirksamkeit am Vortrieb vermutet werden. Eine effiziente Schwimmtechnik setzt relativ wenige Geschwindigkeitsschwankungen voraus, da bei einem kontinuierlichen Antrieb nicht so hohe Widerstände überwunden werden müssen, wie durch kurzzeitige Antriebsimpulse bei gleicher mittlerer Geschwindigkeit (Ball, Hahn & Mason, 1993). Das Brustschwimmen weist die höchsten Schwankungen auf. Die Verbindung des intrazyklischen Geschwindigkeit-Zeit-Verlaufs mit 3-D-Analysen zur Schwimmtechnik war ein wesentlicher Bestandteil der Leistungsdiagnostik im DSV, aber zeitaufwendig und mühselig. Deshalb werden vollautomatische Lösungen über Algorithmen angestrebt, indem aus einem konstanten Strom von Einzelbildern die Bilder ausgesucht werden, die eine von Experten bestimmte Pose zeigen (z.B. bestimmte Armhaltung). In wenigen Minuten kann man je nach Länge der Videoaufnahmen die Schlüsselpositionen bestimmen und kinematische Parameter ableiten (Lienhart & Küchler, 2016).