Längen-Spannungs-Kurve
Längen-Spannungs-Kurve (Stress–strain curve), in der Technik Ergebnis der Überprüfung von Materiafestigkeit in Zugversuchen. Danach steigt der Langenzuwachs proportional mit der Last (HOOKesche Gesetz). Anders arbeitet der Muskel. Weber stellte schon 1846 fest, dass ein bestimmter Zuwachs der Belastung den Muskel umso weniger verlängert, je stärker er schon gedehnt ist. Die Längen-Spannungs-Kurve ist die grafische Darstellung der Spannung als Funktion der Länge eines kontrahierenden Muskels (→Muskelkontraktion), wobei die kontraktile Spannung der einzelnen Muskelfasern dann maximal ist, wenn sie sich vor der Kontraktion in ihrer Ausgangslänge befindet. Ein Gesamtmuskel kann noch stärker durch Vordehnung kontrahieren, da die elastischen Komponenten diesen Spannungszuwachs ermöglichen (Kent & Rost, 1994, S.232). „Die Längen-Spannungs-Kurve des ruhenden Muskels und die Längen-Spannungs-Kurve des tätigen Muskels ergeben zusammen das sog. Längen-Spannungs-Diagramm. An der Hand dieses Diagramms lässt sich eine Reihe von Tatsachen aus der Muskelmechanik erörtern, denn es zeigt uns die verschiedenen Veränderungen von Länge und Spannung, die bei all den verschiedenen Formen der Muskelkontraktion vorkommen.“ (Wallace O Fenn, 1924)
Mehr zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=xLlM-ern76w (Zugriff am 20.02.2020)