Parameterspezifikation, direkte

06. März 2021 P 0

Parameterspezifikation, direkte (DPS) (direct parameter specification), aus der Wahrnehmungspsychologie: auf Reizverarbeitungsprozessen beruhende Handlungen, die ohne bewusstes Erleben oder gewahr werden der Reizseite ablaufen. So laufen im Sport Reaktionshandlungen unter hohem Zeitdruck oft intuitiv ab (Neumann, O. 1989). Indem in bestimmten Situationen nicht bewusst wahrgenommene Informationen unsere Handlungen beeinflussen, wird unser bewußtes phänomenales Erleben  von unserem Handeln getrennt (dissoziiert). Zur Erklärung von Dissoziationseffekten gibt es verschiedene Theorien, die sich in theoretischer Herkunft und Anwendungsbreite unterscheiden. Anhand von Untersuchungen belegt Ansorg (2006) die Überlegenheit des Erklärungsansatzes der DPS zur Bewegungssteuerung. Dazu werden drei „Informationsquellen“ benötigt: interne Kontrollstrukturen (d.h. unsere Fertigkeiten), Umgebungsinformation (d.h. äußere Reize) und unsere Handlungsplanung (übernommen von Steiner 2003, S.13).

Exkurs: Das sichere Trainieren und Verinnerlichen eines Bewegungsablaufs ist das Forschungsfeld des Sportwissenschaftlers Kibele (Uni Kassel). Er geht davon aus, dass die sogenannte Wahrnehmungs-Handlungs-Kopplung Sportlern ermöglicht, ihre Handlungen in kurzen Zeiträumen auf das Verhalten ihrer Umgebung abzustimmen. Durch häufiges Üben stellt das Gehirn Nervenverbindungen her, die eine blitzschnelle Reaktion auf eine bestimmte Wahrnehmung gestatten. Solche Reaktionen erlauben dann auch die „reaktive Strafstoßausführung“, also das Reagieren auf den Sprung des Torwarts. (http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-17689-2014-06-18.html – Zugriff 6.03.2021)


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