Professional
Professional/Profi (professional), Person, die ihre Tätigkeit beruflich ausübt, während unter Professionalität (→Professionalisierung) eine höhere Qualifikation in einem bestimmten Tätigkeitsbereich verstanden wird ohne dass damit ein bestimmter Beruf (Einkommen) verbunden sein muss.
Berufssportler sind vorrangig in Sportarten zu finden, die sich gut vermarkten ließen, wie Fußball, Autorennsport, Golf, Tennis. Unter Profisportler führt zum Beispiel „statista“ nur Fuß-, Hand-, Basketballer und Eishockeyspieler (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/991826/umfrage/profisportler-in-deutschland-nach-geburtsort-und-sportart/– Zugriff 8.3.22). Die Initiative Profisport Deutschland vertritt auch nur die Interessen dieser Verbände. „Nach jahrelangen Diskussionen haben sich im professionellen Sport tätige Vereine zunehmend von tradierten vereinsrechtlichen Organisationsformen gelöst und Teile des Vereinsvermögens auf Kapitalgesellschaften ausgelagert“ (https://www.bundestag.de/resource/blob/413496/928af3faf56784a1796506cc38130630/WD-10-006-08-pdf-data.pdf – S.3. Zugriff 8.3.22). Inzwischen werden in verschiedenen olympischen Sportarten Weltspitzenpositionen immer mehr von Berufssportlern eingenommen, so auch im Schwimmen (van Almsick, Thorpe, Phelps, Hosszu usw.). Während früher die absolvierten Kilometer im Pool den Status „Schwimmmillionäre“ erklärten, gesellten sich heute Dollar hinzu. Mit dem Wegfall der „Staatsamateure sozialistischer Prägung“ scheint der Profistatus immer mehr der optimale Weg zu sein, die hohen Trainingsbelastungen (Lehrgänge, Wettkämpfe) im Einklang von Belastung und Erholung (→Prinzip der Einheit von Belastung und Erholung) zu realisieren.
Exkurs: Die Problematik „Amateur versus Profi“ bezieht sich in den Medien zumeist auf die Sportler. Ein Problem ist aber auch „Nebenamt versus Hauptamt“ besonders bei den im Leistungssport tätigen Trainern und Funktionären. Nach einer Studie von Swimsportnews gibt es in Deutschland ca. 9.000 lizenzierte Schwimmtrainer. Davon waren (Stand 2018) ca. drei Prozent hauptamtlich angestellt. Diesen 250 Trainern stehen in den USA 2.000 angestellte College-Trainer, ca. 4.000 angestellte High-School-Trainer und viele hundert hauptamtlich tätige Schwimmtrainer gegenüber (Swimsportnews, 2018).
Mehr dazu:
- Rudolph (2014). Professionalisierung. In: Wege zum Topschwimmer, Bd. 3. 261-263
- Zu steuerrechtlichen Regelungen: http://www.pwc.de/de/steuerberatung/welche-steuerliche-risiken-profisportler-im-blick-haben-muessen.html – Zugriff 8.3.22