Nervosität (nervousness), zeitlich begrenzte erhöhte Reizbarkeit „im Vorfeld belastend erlebter Anforderungen“ (Müller, in Schnabel & Thieß, 1993, S.599). Nervosität wächst im Sport vor Wettkämpfen oder kritischen Belastungen im Training (→Lampenfieber, →Startfieber). Es äußert sich in Störungen geistiger Abläufe, motorischer Unruhe, Harndrang, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, verändertem Puls, Verschiebungen im Hormonspiegel, Verunsicherung, Gereiztheit. Mit realistischen Zielsetzungen, dem Vertrauen ...
Nachbrennwert/-effekt (EPOC) (excess postexercise oxygen consumption), auch „Afterburn-Effekt“. Darunter wird die Sauerstoffmehraufnahme nach Arbeitsende verstanden, in der Sportphysiologie die Mehraufnahme an Sauerstoff über den Ruhebedarf hinaus nach einer körperlichen Belastung. Damit werden Sauerstoffverbrauch in Ruhe, Trainingsdauer und Sauerstoffanforderung der Trainingseinheit (VO2) in Zusammenhang gebracht. Die verschiedentliche Bezeichnung als Sauerstoffschuld ist inkorrekt, da die nachgeatmete Sauerstoffmenge ...
Nachbelastung (afterload,; warm down), eigentlich finanztechnischer Begriff (Nachgebühr); in der Physiologie die Arbeit des Herzens die Wandspannung, die den enddiastolischen Aorten- bzw. Pulmonalisdruck (bzw. Widerstand) zu überwinden vermag. In der Trainingspraxis gebräuchlich als eine nach einer Belastung erfolgenden Entlastung („nach der Belastung“), die passiv oder aktiv erfolgen kann, wie z.B. durch Ausschwimmen. Für die Trainingssteuerung ...
Muskelschwäche (Myasthenie) (myasthenia), im Gegensatz zur Schlappheit nach Belastungen oder durch Trainingsausfälle bedingtem Rückgang der Muskelkraft handelt es sich hier um krankhafte Schwäche oder Ermüdung der Muskulatur, die auf ein Zusammenbrechen der normalen Kommunikation zwischen Muskeln und Nerven zurückzuführen ist. Folglich ist sie auch zu unterscheiden von der „zur Abschwächung neigenden (→phasischen) Muskulatur“, die zu ...
Belastbarkeit (load tolerance), Fähigkeit des Organismus, Belastungen ohne gesundheitliche Störungen zu ertragen, oder in Bezug auf den Sport die Trainings– und Wettkampfbelastungen positiv zu verarbeiten. Belastbarkeit ist eine komplexe Zustandsgröße des Organismus, die durch genetische Veranlagung, Umwelteinflüsse und innere Bedingungen gekennzeichnet ist. Kategorien sind die allgemein – organismische Belastbarkeit, die mechanische Belastbarkeit, die psycho-soziale Belastbarkeit ...
Menopause (menopause), griech. mēn „Monat“ und paūsi „Ende“; letzte Menstruationsblutung der Frau, die im Mittel zwischen dem 48. und 52. Lebensjahr angenommen wird. Phase des Klimakteriums. →Menstruation, →Fertilität Zahlreiche Studien haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass Bewegungsmangel erheblich zur Verschlimmerung von Wechseljahresbeschwerden beiträgt. Umgekehrt kann sportliche Bewegung Wechseljahresbeschwerden nicht nur lindern, häufig verhindert Sport ...
Menarche (menarche), griech. mên „Mona“‘ und archê „Anfang“; erste Menstruationsblutung, die im Mittel bei Mädchen mit dem 12. Lebensjahr auftritt. Sie kann sich bei zeitiger sportlicher Belastung verzögern, insbesondere wenn diese mit Untergewicht verbunden ist (Pescovitz & Walvoord, 2007). Bei Mädchen, die vor Eintreten der Menarche Leistungssport betrieben haben, tritt gegenüber Mädchen, die erst nach ...
Lehrgang (cours), (lat. cursus); Organisationsform zur Ausbildung einer begrenzten Gruppe mit fest umrissenen Bildungszielen und Zeitrahmen, zumeist als schulische oder berufliche Aus– und Weiterbildung. Mit Lehrgängen (Trainingslager) werden im Leistungssport Sportgruppen (Disziplingruppen, Kadergruppen…) konzentriert gefördert. Das setzt ein Umfeld voraus, das die Realisierung der Lehrgangsziele sichert. Diese Ziele sind aus der Jahresplanung abgeleitet und können ...
Kreatinkinase (CK) (creatinkinase), Enzym, das in der Muskulatur vorkommt und die Resynthese von Kreatin und ATP in Kreatinphosphat katalysiert. Kreatinkinase. ist zugleich von Bedeutung in der Belastungsdiagnostik, da ungewohnte muskuläre Beanspruchungen bis zu Muskelverletzungen und längere Belastungen die CK-Aktivität erhöhen. Ein deutlicher Anstieg um individuelle Ruhewerte über 20 mmol/l (360 mg/dl) kann auf eine beginnende ...
Körperhaltung (balance; body position), die durch das Zusammenwirken von Muskeln, Bändern und Knochen bedingte Stellung des menschlichen Körpers (Wikipedia). Dauerhaft verfehlte Körperhaltung führt zu Haltungsschwächen und Fehlstellungen des Bewegungsapparates. Die Körperhaltung verrät aber auch viel über Charakter, Einstellung und Stimmungslage eines Menschen (→ „Körpersprache“), was „deutsch-preußisch“ wieder so eng gesehen wird, dass manchem beim Vorstellungsgespräch ...