Spezialisierung, rechtzeitige (spezialization, in time), trainingsmethodisches Prinzip (→Prinzip der rechtzeitigen und zunehmenden Spezialisierung), das auf breiter Leistungsgrundlage fußend, rechtzeitig und zunehmend ein spezielles Training anstrebt. So ist es im Schwimmen erforderlich, wegen der vielfältigen spezifischen Anforderungen (vier Schwimmarten mit Start/Wende, Streckenlängen von 50m bis 1500m, Einzel- und Staffelwettkämpfe), bereits im Grundlagentraining (7-10 Jahre) mit einer ...
Deliberate practice (engl. „praxisbetont“); im übertragenem Sinne zielgerichtetes bewusstes Üben, „eine hoch organisierte, hoch konzentriert durchgeführte Lernaktivität, welche stets auf die Verbesserung der eigenen Leistung gerichtet ist“ (Ziegler, 2008, S. 41). Die aus Studien bei Musikern entwickelte Theorie geht von einer Faustformel aus, wonach mindestens 10.000 Stunden geübt und damit in der Regel frühzeitig begonnen ...
Spezialisierung, sportliche (athletic specialisation), Ausrichtung des Trainings auf eine Disziplin zum Erreichen sportlicher Höchstleistungen, das durch „morphofunktionelle Spezialisierung des Organismus“ (Verchoshanskij, 1985) charakterisiert ist. Sportliche Spezialisierung steht in engem Zusammenhang mit der Individualisierung ohne dem Prinzip der Einheit von allgemeiner und spezieller Ausbildung zu widersprechen. Vielseitigkeit und Spezialisierung sind zwei Seiten einer Medaille (Joch, 1995). ...
Spezialisierung, frühzeitige (specialization, early), Vorzeitige Ausrichtung einer Ausbildung auf die spezifischen Anforderungen von Wissenschaft und Praxis, oft mit Verlust an Grundlagen und Einschränkung beruflicher Mobilität verbunden, Beispiel Bachelor-Ausbildung „Im Extremfall wissen immer mehr von immer weniger, bis alle alles von nichts wissen“ (aus Robert W. „Der Planet der Verarschten“, BoD-Norderstedt, 2015) Im Sport wird unter ...
Spermarche (spermarche), griech. spérma „Same“und archḗ „Anfang“; Zeitpunkt des ersten Samenergusses zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr bei Jungen (Mittelwert bei 13,8 Jahre). Die einzelnen sexuellen Reifungszeichen werden einheitlich nach Tanner (1962) eingeschätzt. Im Hinblick auf gegenwärtig geführte Diskussionen um eine immer früher einsetzende Reifeentwicklung bei Mädchen und Jungen zeigen die Ergebnisse der KIGGS-Studie (www.kiggs.de) ...
Einzelbewegung (stroke; kick), Im Schwimmen Bezeichnung für einen Teil der Gesamtbewegung, vorwiegend beschränkt auf den Einsatz der Extremitäten als Armbewegung– oder Beinbewegung. Sauerstoffsättigung, arterielleWenn auch der Anteil der Extremitätenmuskulatur bei etwa 15% der gesamten Skelettmuskulatur liegt, kann man die Einzelbewegung nicht der lokalen Ausdauer zuordnen, da immer auch größere Muskelgruppen des Rumpfes beteiligt sind. Bei ...
Grundausbildung, schwimmerische (general basic training in swimming), erste Ausbildungsstufe („Anfängerunterricht“), die dem langfristigen Leistungsaufbau vorgeschaltet ist. Die Grundausbildung hat im Schwimmen bereits einen starken Bezug zur Sportart, im Vordergrund steht aber die Wassergewöhnung und das Erlernen des Schwimmens und nicht das Training. Erst am Ende der Grundausbildung wird entschieden, ob mit dem Übergang in das ...
Relativer Alterseffekt (RAE) (relative age effect), auch Geburtsdateneffekt. Phänomen, dass früher Geborene eines Jahrgangs körperlich reifer als die Jüngeren sind und so als talentierter wahrgenommen werden. Das trifft besonders dann zu, wenn eine Leistungsauswahl nach kalendarischem Alter oder Jahrgängen vorgenommen wird (Wettkampfsystem). Der im Leistungssport tätige Trainer ist stets auf der Suche nach Talenten und ...
Anthropometrie (anthropometry), griech. anthropos „menschlich“+ metron „Maß“; Methode zur Erfassung der metrischen Verhältnisse am menschlichen Körper. Die Anthropometrie spielt eine wichtige Rolle zur Quantifizierung morphologischer Veränderungen (→Morphologie) durch das Training, bei Modellbildungen für Körperbewegungen (biomechanische Anthropometrie) und bei der Bestimmung von Körperbautypen/ Konstitutionstypen (→Körperbaumerkmale). Da leistungssportliches Training im Schwimmen vorwiegend in einem Lebensalter stattfindet, in ...
Leistungsaufbau, langfristiger (performance- planning, long-term), zielgerichtete und systematische Ausbildung vom Nachwuchstraining bis zum Erreichen der sportlichen Höchstleistung. Dieser Prozess verläuft im Schwimmen über 10 – 25 Jahre und ist in die Etappen Grundlagentraining, Aufbautraining, Anschlusstraining und Hochleistungstraining untergliedert. Für die inhaltliche Gestaltung ist wesentlich, dass jede Ausbildungsetappe vielseitige Leistungsvoraussetzungen (→Vielseitigkeit) für die folgende schafft und ...