Ausdauer (endurance), „Widerstandsfähigkeit gegenüber Ermüdung“ (Harre, 1979), konditionelle Fähigkeit, die in der Trainings- und Wettkampfpraxis zumeist als Mischform (→Schnelligkeitsausdauer, →Kraftausdauer) auftritt, wobei im Sportschwimmen wegen des beachtlichen Wasserwiderstandes in der Mehrheit der Disziplinen die Kraftausdauer dominiert. Physiologisch gesehen ist Ausdauer die Fähigkeit der Muskelzelle, bei Belastung verbrauchtes Adenosintriphosphat (ATP) zu resynthetisieren (Tomasits & Haber, 2003). ...
Bicarbonat (bicarbonate), Hydrogencarbonat, das als Puffersubstanz eine wichtige Rolle bei der Neutralisierung des Laktats spielt (→Alkalose). Durch Zuführung von Bicarbonat („soda loading“) konnte ein positiver Effekt auf die Leistungsfähigkeit nachgewiesen werden. (Rupp et al. 1983, Sutton et al. 1981, Wilkes et al. 1983). So zeigte sich, dass bei einer Dosis von 300-500 mg HCO3-/kg Körpergewicht ...
Blutdruck (blood pressure), Kraft, die durch die Pumpleistung des Herzens das Blut gegen den Gefäß- und Viskositätswiderstand zirkulieren lässt. Der Blutdruck ist sehr unterschiedlich und geht vom arteriellen Blutdruck in den Arterien des Kreislaufs (120 mm Hg) bis zu 25 mmHg in Venen und Kapillaren (Niederdrucksystem). Der arterielle Blutdruck schwankt zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck ...
Muskelkrampf (muscular spasm; in der Arbeits- und Sportmedizin „exercise-associated muscle cramps“ – EAMC), Funktionsstörung des Muskels als unwillkürliche, schmerzhafte Kontraktion. Im Sport zumeist in folge von Überlastung verbunden mit Unregelmäßigkeiten des Substratstoffwechsels („Stoffwechseltheorie“), der Flüssigkeitsbalance („Dehydratationstheorie“), des Serumelektrolytspiegels („Elektrolyttheorie“) oder durch extreme heiße oder kalte Umweltbedingungen („Umwelttheorie“) (Schwellnus et al. 1997). Die Ursachen werden kontrovers ...
Neurophysiologie (neurophysiology), Bereich der Physiologie, genauer der Neurologie, der sich mit Aufbau und Funktion des Nervensystems befasst. Neurophysiologische Untersuchungsmethoden gewähren heutzutage tiefere Einblicke in die Arbeitsweise des Gehirns und dessen Anpassungsfähigkeit. Somit beeinflusst die Neurophysiologie zunehmend die Lernpsychologie und damit die Ableitung von Lerntheorien. →mentales Training Erst die Verknüpfung von sensorischen und motorischen Nervenzellen (Sensomotorik) ...
Puffer/Puffersysteme (puffer systems), Chemische Stoffe (Bicarbonat, Hämoglobin, Plasma-Eiweiße, Phosphate), die die Wasserstoffionenkonzentration der Körperflüssigkeiten (pH-Wert) konstant halten und damit auch eine Schlüsselrolle bei der Laktateliminierung einnehmen. →Pufferkapazität Sportliche Aktivitäten mit einer überwiegend anaeroben Energiegewinnung wie Kurzzeit– und Intervallbelastungen bringen die verschiedenen Puffersysteme an ihre Grenzen. Dadurch kann der Blut-pH bis ca. 6.8 absinken, der intrazelluläre pH ...
Nahrungsergänzungsmittel (NEM) (supplements), ernährungsphysiologisch bedeutende Stoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Amino– und Fettsäuren, die den Lebensmitteln und nicht den Arzneimitteln zugeordnet werden. Somit unterliegen sie nicht der Genehmigung durch ein Bundesamt und der Markt wird immer unübersichtlicher, zumal sie über das Internet (zumeist aus USA) bestellt werden können. NEM können zum Beispiel folgende Stoffe enthalten: Vitamine ...
Kreatinphosphat (creatin phosphate) energiereiches Phosphat, das durch das Enzym Kreatinkinase die Resynthese von ATP aus ADP gewährleistet: ADP + Kreatinphosphat → ATP + Kreatin. Der ATP-/Kreatinphosphatspeicher steht sofort für eine kurzzeitige maximale muskuläre Maximalbelastung bis 20 Sekunden zur Verfügung. →Kreatin Durch die schnelle Verwertbarkeit ist Kreatinphosphat eine wesentliche energetische Grundlage des Schnelligkeitstrainings im Schwimmen (→Belastungszone ...
Atemrhythmus (breathing rhythm), Wechsel zwischen Ein- und Ausatmung mit starker Auswirkung auf die Ökonomie der Atmung. Im Schwimmen ist das besonders problematisch, weil die Atmung dem →Bewegungsrhythmus untergeordnet ist. Außerdem benachteiligt die Atmung besonders im Kraul– und Schmetterlingsschwimmen die Wasserlage. Deshalb wird sie mit abnehmender Streckenlänge reduziert bis ganz weggelassen (z.B. 50m Freistil/Schmetterling). Mit zunehmender ...
Atemzentrum (respiratory center), Im verlängerten Rückenmark (medulla oblongata) befindliche Nervenformation, die Rhythmus, Tiefe und Frequenz der Atmung steuert. Dabei bestimmen Neuronen den Atemrhythmus, signalisiert durch Chemorezeptoren, die die Konzentration von Kohlendioxid (CO2→Partialdruck) im Blut messen können. Steigt dieser an, werden die inspiratorischen Neurone erregt. Andere Reize erhalten die Neurone des Atemzentrums von (Chemo-)Rezeptoren, die z. B. ...