Pubeszenz (pubescence), lat. pubesco, -ere „zum Manne heranwachsen“; erste Etappe des puberalen Entwicklungsabschnitts, von der beginnenden Geschlechtsreifung bis zur Menarche bzw. Spermarche, die mit 10 bis 12/13 Jahren bei den Mädchen und 12-14/15 Jahren bei den Jungen angesetzt wird, aber individuell mit einer Spanne bis zu vier Jahren unterschiedlich verläuft. Diese Phase wird auch als ...
Pubertät (puberty), lat. pubertas „Geschlechtsreife“; ontogenetische Entwicklungsphase des Überganges zur “Geschlechtsreife”, die individuell sehr unterschiedlich verläuft und genetisch bedingt ist. Sie wird im Gehirn ausgelöst: Der Hypothalamus regt die Hirnanhangsdrüse an, Hormone zu produzieren, die wiederum bei Jungen die Hoden- und bei Mädchen die Ovarialentwicklung induziert, somit Testosteron beziehungsweise Östrogen ansteigen lässt. Dieser Wachstumsabschnitt wird ...
Prinzip der funktionalen Asymmetrie (principle of the functional asymetry), Entwicklungsprinzip, wonach sich jedes Kind von Natur aus zu einem perfekt beidhändigen Erwachsenen entwickeln kann. Dementsprechend wird eine spätere Seitigkeit durch Umwelteinflüsse bedingt und nicht durch das Unvermögen der einen Seite. Neurologisch besteht nach dieser Ansicht für beide Seiten das gleiche Entwicklungspotential. (Kent, 1994). →Asymmetrie, funktionale, ...
Präpubertät (prepuberty), lat. pubertas „Geschlechtsreife“ und prae „voraus, vor“; Entwicklungsetappe, die mit dem ersten Reifungsstadium der äußeren Genitale beginnt und durch einen Längenwachstumsschub gekennzeichnet ist, der in der angloamerikanischen Literatur als „adolescent growth spurt“ bezeichnet wird, eigentlich aber während der Präpubertät beginnt und seinen Gipfel in der Pubertät erreicht. Nach einer Studie an 8675 deutschen ...
Osteochondrose, juvenile (osteochondrosis, juvenile), Wachstumsstörung (→Degeneration) von Knochen und Knorpel im Kindes– und Jugendalter. Osteochondrose wurde als Verschleißerscheinung auch vermehrt bei Sportlern gegenüber der Normalbevölkerung gefunden (Pollähne 1991). Unter funktionellen Überlastungserkrankungen sind am häufigsten Sehnen (Achillessehne, Patella) und Wirbelsäule (Lendenwirbelsäule) betroffen. Bei den verschiedenen Formen des Wirbelsäulenschmerzes sind Spondylolyse (13.5%) und vertebrale (Vertebra = Wirbel) ...
Ossifikation (ossification), lat. os „Knochen“; „Verknöcherung“, Umwandlung von Binde– in Knochengewebe. Alle menschlichen Skelettknochen entwickeln sich aus dem embryonalen Bindegewebe (Mesenchym) auf zwei unterschiedlichen Wegen: unmittelbar direkt (desmal) oder für die meisten Knochen zutreffend mittelbar indirekt (chondral). Dies kann einmal von innen heraus (echondral) als auch von „außen“, d.h. der Knorpelhaut (Perichondrium) erfolgen. Der knorplige ...
Ontogenese (ontogenesis), griech. génesis „Geburt“, „Entstehung“. Entwicklung des Individuums von der befruchteten Eizelle bis zum Tod, im Gegensatz zur Stammesentwicklung (→Phylogenese). →Ontogenese, motorische, →Entwicklungsphase, →Phänotyp, →Wachstum, →langfristiger Leistungsaufbau, →sensitive Phasen Mehr zum Thema: https://lexikon.stangl.eu/255/ontogenese – Zugriff 20.02.21
Ontogenese, motorische (ontogenesis,motor), Entwicklung der motorischen Fähigkeiten und Bewegungsfertigkeiten des Individuums. Kinder entwickeln sich durch Bewegung. Die damit verbundene Sinneswahrnehmung und Motorik sind die Basis für die Entwicklung des Denkens und der Sprache. Die motorische Ontogenese. verläuft sehr individuell und ist von Wachstumsschüben, Stagnation und Rückbildung begleitet (Normal-, Früh– oder Spätentwickler). Trotz dieser individuellen und ...
Neurogenese (neurogenesis), Neubildung von Nervenzellen. Bis zu Ende des letzten Jahrhunderts nahm man an, dass Nervenzellen bereits im Säuglingsalter aufhören sich zu teilen. Damit könne das Gehirn seine Leistung nur noch auf einem bestimmten Niveau halten, das im Alter noch abfällt. Inzwischen hat man in zahlreichen Untersuchungen nachweisen können, dass die Entwicklung des Gehirns ein ...
Relativer Alterseffekt (RAE) (relative age effect), Phänomen, dass die früher Geborenen häufiger unter den Leistungsträgern einer Sportart zu finden sind als relativ Jüngere, was zusätzlich durch auf Leistungsauswahl beruhende Fördermaßnahmen bestärkt wird. Die relativ Jüngeren haben somit geringere Chancen, in Auswahlmannschaften, Leistungsgruppen oder Klassen der Sportschulen zu kommen, wobei die Begabung für eine Sportart kaum ...