Anfängerschwimmtechnik
Anfängerschwimmtechnik (first swimming technology for beginners), auch „Erstschwimmart“, die in der schwimmerischen Grundausbildung zuerst gelehrte Sportschwimmart. Dazu gibt es noch keine einheitliche Lehrmeinung. Neuerdings empfehlen immer mehr Schwimmlehrer „zunächst die Schwimmbewegung zu entwickeln, die den natürlichen Bewegungsformen des Kindes möglichst nahe kommt“ (DSV -jugend, 2006). Für Durlach (1998) haben Schwimmtechniken in der Anfängerausbildung keinen Platz. Ihm ist dahingehend zuzustimmen, dass oft zu schnell mit dem Erlernen der Schwimmtechniken auf Kosten einer vielfältigen Wassergewöhnung begonnen wird. Sind die Kinder erst einmal im Wasser „zu Hause“, dann wollen sie selbst eine bestimmte Schwimmtechnik erlernen. Obwohl in den meisten Lehrplänen der Schulen Brustschwimmen noch als erste Schwimmart empfohlen wird, raten zunehmend Experten wegen des anspruchsvollen koordinativen Bewegungsablaufs (der zudem motorisch im Widerspruch zu den folgenden Schlagschwimmarten steht) und der aus orthopädischer Sicht kritischen Belastung der Knie (→Schwimmerknie) als erste Schwimmart ab. Hinzu kommt, dass die brustschwimmähnlichen Bewegungen, mit denen die Kinder im Schnelldurchgang zum Seepferdchen hecheln, mehr „ein im Wasser mit einer Scherbewegung verbundenes Gehen“ ist (womit man dem Abbild „Seepferdchen“ sehr nahekommt). Das Kraulschwimmen indessen knüpft stärker an natürliche und bekannte Bewegungen der Kinder an („Hundeln“) und ist bewegungsverwandt mit den anderen Schlagschwimmarten. Außerdem umgehen wir zunächst die Rückenlage (die manchen Kindern Schwierigkeiten bereitet) und die damit verbundene Orientierungslosigkeit. Letztlich was soll der Streit? Zum einen müssen wir nicht die Schwimmtechniken nacheinander lehren, so können durchaus Kraul-, Rückenkraul– und Delfinbeine gleichzeitig erlernt werden. Da für alternierenden Techniken z.B. dieselbe Hauptfunktionsphase „Rollen um die Längsachse“ und für die symmetrischen Techniken ebenso eine übereinstimmende Hauptfunktionsphase „Handaktion hebt Schulter/Kopf“ existiert, können die Lernschritte für die Schwimmarten Rücken– und Kraulschwimmen sowie Brust- und Schmetterlingsschwimmen jeweils gekoppelt werden (Ungerechts & Schmidt, Material Uni Göttingen).
Zum anderen spielt es eine Rolle, ob sich das Kind mal gerade so im nächsten Urlaub mit den Eltern über Wasser halten (Brustschwimmen) oder die Grundlage für eine weitere Entwicklung als Sportschwimmer (Kraulen/Rücken) gelegt werden soll.