Beweglichkeit, aktive
Beweglichkeit, aktive (flexibility,active), maximales Bewegungsausmaß eines Gelenkes durch eigene Muskelkraft. Die aktive Beweglichkeit wird somit maßgeblich von der Kraft des/der Synergisten und der Entspannungsfähigkeit des/der Antagonisten bestimmt. →muskuläres Gleichgewicht. Bei 10-15jährigen Schwimmern wurden z.B. positive Assoziationen zwischen Beweglichkeit im Schultergelenk (Hypermobilität) und aktiver horizontaler Schulterabduktion gefunden (Junge et al. 2016).
Aktive Beweglichkeit ist für die meisten Sportarten wichtiger, als eine hohe passive Beweglichkeit, da nur Kraft sinnvoll übertragen werden kann, wenn in einer Gelenkstellung auch ein Kraftpotential vorhanden ist. Dabei sind möglichst große Bewegungsradien anzustreben und Agonist als auch Antagonist entsprechend trainiert werden, damit sie in jedem Gelenkwinkel ihrer Funktion optimal nachkommen können. Überwiegt die passive Beweglichkeit, kann das die Gelenkstabiltät gefährden, da die Muskulatur in großen Gelenkausschlägen nicht in der Lage ist, das Gelenk sinnvoll zu schützen. Ist hingegen die passive Beweglichkeit zu sehr eingeschränkt, können Muskeln wegen zu früh einsetzender Schutzspannung verletzt werden. Je höher die passive Beweglichkeit ist, desto intensiver sollte aber auch an der aktiven Beweglichkeit gearbeitet werden (http://sport-attack.net/aktive-und-passive-beweglichkeit/?print=pdf).
Beispiel: Vorhochschwingen des gestreckten Beins, Spagatsprung