Bewegungsamplitude
Bewegungsamplitude (range of motion), Bereich des Winkels, in dem die Bewegung eines Körperteils erfolgen kann; sinngemäß die räumliche Weite einer Bewegung (Sport ABC). Die Bewegungsamplitude ist begrenzt durch die Anatomie des jeweiligen Gelenks sowie die Dehnbarkeit und Kraft der angrenzenden Muskeln. Durch passives Dehnen wird z.B. eine größere Bewegungsamplitude erreicht als durch aktives Dehnen; das trifft auch auf das Verhältnis von dynamischen zu statischen Dehnen zu.
Als Schlagamplitude ist die Bewegungsamplitude im Schwimmen auf den vertikalen Abstand der Füße in der Beinbewegung der Schlagschwimmarten bezogen. Dabei sollten die Beine den „Windschatten“ des Rumpfes nicht verlassen. Die Beinschlagamplitude ist abhängig von den anthropometrischen Bedingungen des Schwimmers, der Schlagintensität und der Schwimmgeschwindigkeit (Sprinter : Langstreckler). Sie schwankt je nach Schwimmart zwischen 20-30% der Körperhöhe (Schramm et al.1987, S. 90). Einseitiges Krafttraining kann z.B. die Bewegungsamplitude im Schulterbereich einengen und damit die Schwimmtechnik beeinträchtigen. Durch Dehnung kann die Bewegungsamplitude vergrößert werden. Dabei geht es meistens um ein Optimum und nicht um die maxmale Bewegungsamplitude. Die Auffassungen sind aber nicht einheitlich. Einerseits wird festgestellt, dass Eliteschwimmer mit einer geringeren Amplitude aber mit kraftvollen Beineinsatz beim Abwärts- wie auch Aufwärtsschlag schwimmen (Kliche & Hildebrand 2002; Hochstein & Blickhan 2014). Andererseits wurden mit größeren, langsameren Kicks höhere Geschwindigkeiten erreicht als mit kleineren, schnelleren Kicks (Lyttle & Keys 2006, Gao et al. 2018) und es wird beim Delfinschwimmen eine große Schlagamplitude empfohlen (Ungerechts et al.2002, S.52; Shet 2012, S.108). →Abdruckweg, →Beweglichkeit