Aktin (actin), griech. aktis „Strahl“; Strukturprotein, das zusammen mit Myosin Aktinfilamente bildet, die nach der Gleitfilamenttheorie die Muskelkontraktion bewirken („Ursprung der Bewegung“). Dabei wird die Größe der Kraft des kontrahierenden Muskels durch die Menge der Aktinfilamente (bis zu 3.000 pro Myofibrille) bestimmt, die an den Myosinköpfen haften. →Myofibrillen, →Muskelfaser Unmittelbar nach intensiver körperlicher Anstrengung werden ...
Aktionsform (des Muskels) (form of action) →Kontraktionsform
Aktionspotential (action potential), kurzzeitige Änderung des Membranpotentials („Depolarisation“) von Nervenzellen oder Muskelfasern durch einen elektrischen Reiz nach der Ionentheorie der Erregung. Vereinfacht sind Aktionspotentiale Nervensignale, die Informationen über ein Axon (Fortsatz des Neurons) weiterleiten. Das Aktionspotential ist elementar für jegliche Reizübertragung und damit für das Leben überhaupt. Es läuft in fünf Phasen ab: Ruhepotential, Überschreitung ...
Aktionsschnelligkeit (action velocity), Teilfähigkeit der komplexen Schnelligkeit, im Sinne einer schnellen Ausführung einer azyklischen Bewegung (→Bewegungsschnelligkeit). Die Aktionsschnelligkeit ist „dominant energetisch-konditionell determiniert“ (Harre, in Schnabel et al.2008, S. 173). Exkurs: Wie unterschiedlich der Begriff in der Praxis noch gehandhabt wird, davon zeugt der 20m-Lauf als Testverfahren im Schulsport, ergänzt durch Pendellauf, 30 Meter -Lauf und ...
Aktionszeit (action time), Zeit zwischen Reiz und Reaktion, →Reaktionszeit
Aktivation (activation), übernommen aus dem Englischen für „Aktivierung“; in der Psychologie die Erregung von neuralen und psychischen Prozessen durch innere und äußere Reize, die Aktionen vorausgeht und begleitet (Dorsch, 1976, S. 17), auch Grad der Aufgeregtheit und Wachheit. Ein optimales Erregungsniveau (höchste Leistungsfähigkeit) wird im mittleren Bereich zwischen den extremen Polen der niedriger Aktivation (z. ...
Aktivationsregulation (activation regularization), die Aktivationsregulation geht davon aus, dass es zur Anforderungsbewältigung ein optimales Aktivationsniveau gibt (YERKES-DODSONsches Gestz). Übersteigt die Aktivierung das Aktivationsoptimum, fällt die Leistung ab, z.B. ist das Aktionsoptimum bei feinmotorischen Handlungen geringer. Zur Regulation der spezifischen Handlungsvoraussetzungen ist es erforderlich, den angemessenen Aktivationsgrad einzuregeln. Dabei werden zwei Vorgehensweisen unterschieden: Absenken des Aktivationsniveaus ...
Aktivierung, mentale (activation, mental), im Sport ein „komplexer psychologischer Erregungszustand des Organismus, der eine wichtige Bedingung der →Energiebereitstellung und damit der sportlichen Leistungsfähigkeit ist“ (Mathesius, in Schnakel & Thieß, 1993, S.38). Die mentale Aktivierung beruht auf Selbstbefehlen, die vorgeben, wie man sich verhalten sollte, die positive Einstellung zu sich verstärkt und noch effektiver handelt. Beispiel ...
Aktivierungsfähigkeit, willkürliche (activation capability,arbitrary), das Zusammenwirken von Rekrutierung und Frequenzierung im Sinne einer maximalen Kraftentfaltung (Schmidtbleicher, 1987) und damit neben dem physiologischen Muskelquerschnitt und der Muskelfaserstruktur einer der drei begrenzenden Faktoren der Maximalkraft. Die höchste willkürliche Aktivierungsfähigkeit wird bei 90% der Maximalkraft erreicht. Als Maß für die willkürliche Aktivierungsfähigkeit (intramuskuläre Koordination) bei Maximalkraftentfaltung wird in ...
Aktualgenese (actual genesis), lat. actualis „tätig“, „wirksam“ und -genese ; in der Psychologie der „Prozess vom ersten, diffusen Eindruck bis zum voll ausgegliedertem Erlebnis“ (DORSCH 2004). Als motorische Aktualgenese der Zeitbereich innerhalb dessen zielgerichtete Bewegungen ablaufen und der als „motorisches Lernen“ relativ unabhängig von der Ontogenese (als Summe von Aktualgenesen) ist. Dieser Vorgang läuft so ...