Chlor
Chlor (Cl) (chlorine), griech. chlōrós „hellgrün, frisch“; chemisches Element aus der Gruppe der Halogene. →Chlorid
Chlor wird als alternativloses Desinfektionsmittel zur Wasserentkeimung in Schwimmbädern genutzt. Die Belastung der Luft mit Chlor-Reaktionprodukten liegt in deutschen Bädern weit unterhalb der gültigen Grenzwerte (Landesgesundheitsamt Stuttgart 1995). Deshalb werden die gesundheitlichen Risiken durch das Schwimmen in Bädern gegenüber den seuchenhygienischen Problemen beim Verzicht auf Chlor als gering eingestuft. Allenfalls bei Personen, bei denen durch ein bestehendes Asthma oder eine Entzündung der Bronchien eine erhöhte Empfindlichkeit entstanden ist, könnte der Chlorgeruch (korrekt: Trichloramin) in Bädern vorübergehende Beschwerden wie Husten und Atemnot auslösen. →Chlorakne
Warnzeichen sind beim Babyschwimmen gesetzt: Angeblich soll Trichloramin in der Hallenbadluft die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an Asthma zu erkranken. Deshalb sollten besonders Kinder mit Allergien vor dem Schwimmunterricht ärztlichen Rat einholen. Gegenwärtig arbeite man daran, die schädliche Wirkschwelle und damit das tatsächliche Risiko von Trichloramin zu ermitteln (Zeit online 8.10.2011). Nach einer Studie (Carbonelle et al. 2008) führte Stickstofftrichlorid (NCl3) bei Konzentrationen unter 300 & mgr; g in einem chlorierten Innenpool nicht zu kurzfristigen Veränderungen der Lungenfunktion oder der Durchlassfähigkeit des Epithels (epitheliale Permeabilität).Trichloramin entsteht, wenn das Chlor im Badewasser mit stickstoffhaltigen Substanzen wie zum Beispiel Harnstoff in Kontakt kommt. In dieser Verbindung riecht das sonst geruchlose Chlor stark. Zum Pinkeln verfügen die Bäder über Toiletten!
Achtung ist bei Wettkampfreisen ins Ausland geboten, da es in den verschiedenen Regionen der Welt unterschiedliche Standards der Wasseraufbereitung gibt. So gehe es in ärmeren Ländern beim Trinkwasser und eben auch im Pool zuallererst um keimfreies Wasser.