Faktor, leistungsbestimmender
Faktor, leistungsbestimmender (performance-determining factor), Element aus dem Komplex der Leistungsvoraussetzungen, das die Leistungsentwicklung einer Sportart und/oder eines Sportlers dominiert, wie z.B. die Kraftausdauer für den Schwimmer. →Fähigkeit, →Fertigkeit
Am biomechanischen Modell zeigte sich, „dass die Auswirkungen eines leistungsbestimmenden Faktors von der individuellen Ausprägung der anderen leistungsbestimmenden Faktoren abhängig ist und derjenige leistungsbestimmende Faktor gefunden werden kann, der beim momentanen Zustand den größten Zuwachs an sportlicher Leistung erwarten lässt. Es ist auch möglich, von einer erwünschten sportlichen Leistung ausgehend, die dazu notwendigen Ausprägungen der leistungsbestimmenden Faktoren zu berechnen und sich dann zu entscheiden, welche der Möglichkeiten in der konkreten Situation am ehesten realisierbar ist“ (Sust et al. 2003). Im Schwimmen führte eine biomechanische Analyse unter Einbeziehung der physiologischen Leistungs-Grundlagen zur Identifikation verschiedener leistungsbestimmender Faktoren:
- Der Vortrieb wird bei Spitzenschwimmern gleichen technischen Niveaus durch anthropometrische Faktoren beeinflusst.
- Die aerobe Leistungsfähigkeit ist nur mittelmäßig bedeutsam, da die meisten Wettkämpfe nicht lang genug sind, um diesem Faktor eine wirklliche Bedeutung beimessen zu können.
- Die Bruttoeffektivität bei Schwimmern unterschiedlichen Leistungsniveaus unterscheidet sich nicht.
- Die Vortriebseffektivität scheint von Bedeutung zu sein, da sie bei Spitzenschwimmern deutlich höher ist (61%) als beispielsweise bei Triathleten (44%).
- Die mechanische Gesamtleistungsabgabe beeinflusst direkt die Leistung. Sie ist in hohem Maße vom Training abhängig (Toussaint, 1992). →Wirkungsgrad