Hypermobilität
Hypermobilität (hypermobility), übersteigerte Gelenkbeweglichkeit, die angeboren oder durch Training ausgelöst sein und oft muskulär nicht mehr ausreichend gesteuert werden kann. Beim Kleinkind ist sie noch physiologisch. Wenn Hypermobilität später zu Beschwerden führt spricht man vom Hypermobilitätssyndrom. Dazu neigen Akrobaten („Schlangenmensch“), Turner und Tänzer, die von der Gelenküberbeweglichkeit profitieren. Die pathologisch bedingte, angeborene oder erworbene lokale Hypermobilität kann gelegentlich nach operativen Eingriffen behoben werden. Zuerst wird aber versucht, die Gelenke durch Krankengymnastik bis zur Anwendung von Schienen, Orthesen und Manschetten zu stabilisieren.
Besonders die auf eine allgemeine Bindegewebsschwäche mit hypermobilen Gelenken zurückzuführende generalisierte Hypermobilität ist in vielen Sportarten gewünscht und zugleich wegen der hohen Verletzungsgefährdung problematisch, beim Schwimmer weniger im Wasser, sondern mehr beim Training an Land. Ein zu intensives Dehnen bei Kindern und Jugendlichen vor Beendigung des Epiphysenwachstums kann ebenfalls zu lockeren Gelenken mit erhöhtem Risiko von Luxationen oder Fehlstellungen führen. Der Schwimmer benötigt ein Optimum an Flexibilität, ein Maximum (Übergang zur Hypermobilität) gefährdet aber die Bewegungsstabilität („Qualle“). Entgegen der allgemeinen Auffassung hat eine Studie gezeigt, dass Schwimmer nicht mehr zu Hypermobilität neigen als Nichtschwimmer (Jansson et al. 2005). Dem entgegen konnte bei Schwimmern mit generalisierter Gelenk- einschließlich Schulterhypermobilität (GJHS) eine signifikant größere isokinetische Müdigkeit und Tendenzen zu einer geringeren Muskelaktivität bei Infraspinatus und Pectoralis major (34%, p = .092) nachgewiesen werden (liaghat et al. 2018).
Mehr zum Thema: https://www.physiotherapeuten.de/hypermobilitaet-der-gelenke/#.XVKgbXtCS71 – Zugriff 13.08.2019