Impulserhaltungssatz
Impulserhaltungssatz (impulse preservation, rule of) aus dem Gegenwirkungsgesetz abgeleitetes mechanisches Gesetz, wonach der Gesamtimpuls eines geschlossenen Systems immer konstant bleibt (→Impulsgesetz):
:m1 ∙ v1 = constant (m = Masse, v = Geschwindigkeit). →Impulsgesetz
Klassisches Beispiel aus der Physik: wenn eine am Faden aufgehängte Stahlkugel an eine ebenso aufgehängte gleiche Kugel stößt, dann fliegt die zweite Kugel mit gleicher Geschwindigkeit weg und die erste bleibt ruhig hängen. Der Impuls der ankommenden Kugel wird auf die zweite Kugel übertragen, wodurch der Gesamtimpuls erhalten bleibt. Während einer sportlichen Bewegung kann also der Impuls eines Körperteils durch innere mechanische Kräfte auf einen anderen Körperteil übertragen werden. So wird beim Speerwurf die Impulsübertragung durch das Aufsetzten des Stemmbeines eingeleitet und über die Kette Hüfte-Oberkörper-Arm an den Speer weitergegeben. Ein Beispiel im Schwimmen ist das schnellkräftige Anhocken der Knie zu Beginn der Drehung bei der Wende.
Beispiel aus der Forschung: Auf Grundlage der 3-D-Analyse eines realen Sprungs einer Weltklasseathletin und ihrer anthropometrischen Daten wurde ein individuelles Sportlermodell erstellt. Die Bewegungsanalyse zeigte, dass Vorwärtsarmkreise nach dem Impulserhaltungssatz wie erwartet die Rückwärtsdrehbewegung unterstützen. Davon abgeleitete Armschwungvarianten stellen eine alternative Lösungsmöglichkeit für Sportler mit geringeren Sprungkraftvoraussetzungen dar (Schüler et al. 2014). →Imitation
Einfach erklärt (Video): https://www.youtube.com/watch?v=ZBmYAZ2oWB8 Zugriff 05.092019