Langzeitgedächtnis

25. Februar 2020 L 0

Langzeitgedächtnis (LTM) (long-term memory), Wissensspeicher des Menschen mit praktisch unbegrenzter Speicherkapazität über längere Zeit, der auch Bewegungsprogramme einschließt. Fertigkeiten, die automatisch, ohne Nachdenken eingesetzt werden können, werden in einem bestimmten Teil des LTM abgelegt, dem prozeduralen Gedächtnis. Solche „angelernten Fähigkeiten“ (Fertigkeiten), wie Radfahren und Schwimmen, gehen selbst nach längerer Pause nicht verloren. Lerninhalte hingegen werden oft wieder vergessen, wenn sie nicht regelmäßig gebraucht (aufgefrischt) werden.

Neuropsychologisches Modell des Langzeitgedächtnisses (nach MILTNER, Uni Jena)

 

Im Ergebnis von Lernprozessen speichert der Mensch in seinem Langzeitgedächtnis Wissens- und Erfahrungsbestände ab, die dann bei Bedarf wieder verfügbar gemacht werden. Solche „angelernten Fähigkeiten“ (Fertigkeiten), wie Radfahren und Schwimmen, gehen selbst nach längerer Pause nicht verloren. Lerninhalte hingegen werden oft wieder vergessen, wenn sie nicht regelmäßig gebraucht (aufgefrischt) werden. Das mental unterstützte Techniktraining nutzt die Ergebnisse der Gedächtnisanalyse und trägt so zur Leistungsoptimierung bei (Schack, 2010).

Sport soll etwa vier Stunden nach dem Lernen das Erinnerungsvermögen erhöhen. Selbst einfache Formen muskulärer Beanspruchung wie langsames Gehen steigern die regionale Gehirndurchblutung. Dadurch werden Katecholamine vermehrt ausgeschüttet. Man vermutet, dass durch Katecholamine die Speicherung gefestigter erfolgt (van Dongen et al. 2016).

Exkurs: „Inzwischen kennt man zahlreiche Adaptionen auf zellulärer, molekularer und neurochemischer Ebene, die durch Bewegungsformen unterschiedlicher Art, Dauer und Intensität verursacht werden. Dabei macht Sport und Bewegung auch nicht vor höheren geistigen Leistungen wie den exekutiven Funktionen Halt. Die  untersuchten exekutiven Funktionen, die durch körperliche Aktivität, und dabei vor allem durch Kraft-Ausdauerbelastungen, beeinflusst werden, beziehen sich auf das Arbeitsgedächtnis zur aktiven Aufrechterhaltung aufgabenrelevanter Informationen und auf die Inhibition automatisierter Antworten beziehungsweise inadäquater Reaktionen. Die exekutiven Funktionen des Arbeitsgedächtnisses liegen zum einen darin, Informationen kurzzeitig zu speichern, damit sie für weitere Operationen zur Verfügung gestellt werden können. Zum anderen überführt das Arbeitsgedächtnis Informationen in das Langzeitgedächtnis und holt sie daraus wieder zurück, um die Informationen erneut verfügbar zu machen und sie so einzusetzen, dass dadurch komplexe kognitive Funktionen und zielgerichtetes Verhalten entstehen können“ (Kubesch 2005: https://oparu.uni-ulm.de/xmlui/handle/123456789/752 – Zugriff 25.02.2020 ).

„Der Mensch behält etwa 30% von dem, was er hört, ca. 50% von dem was er hört wie sieht und rund 80% von dem, was er aktiv mit Verstand macht und durchlebt“ (Kirchner & Pöhlmann, 2005, S.171)

 Mehr zum Thema: http://www.gehirnlernen.de/lernen/grundlagen-des-lernens/ebenen-des-ged%C3%A4chtnisses/  (Zugriff am 25.02.2020)

 


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