Prinzip der funktionalen Asymmetrie
Prinzip der funktionalen Asymmetrie (principle of the functional asymetry), Entwicklungsprinzip, wonach sich jedes Kind von Natur aus zu einem perfekt beidhändigen Erwachsenen entwickeln kann. Dementsprechend wird eine spätere Seitigkeit durch Umwelteinflüsse bedingt und nicht durch das Unvermögen der einen Seite. Neurologisch besteht nach dieser Ansicht für beide Seiten das gleiche Entwicklungspotential. (Kent, 1994). →Asymmetrie, funktionale, →Prinzip der Beidseitigkeit
Exkurs: Mittlerweile ist bekannt, dass die als »funktionale Asymmetrie« bezeichnete Gestaltung des menschlichen Gehirns Voraussetzung für die Ausbildung der individuellen Fähigkeiten, Eignungen und Neigungen ist. Schon in einem frühen Stadium während der Embryonalentwicklung wird die ursprüngliche Symmetrie des Embryos durch asymmetrische Genaktivitäten gebrochen. Die unter anderem entstehende anatomische und vor allem funktionelle Ungleichheit der beiden Großhirnhemisphären ist der wesentliche Faktor für menschliche Intelligenz. Eine bilaterale (symmetrische) Kontrolle einzelner Funktionen dagegen führt zu erheblichen Störungen und Behinderungen. So werden beispielsweise Krankheitsbilder wie Legasthenie oder Epilepsie auf Störungen der funktionalen Asymmetrie des Gehirns zurückgeführt (Eckert & al. 2003). zitiert nach: http://www.golden-section.eu/kapitel4.html – Zugriff 12.12.21