somatisch
somatisch (somatic), griech. soma „Körper, Leib“; zum Körper gehörend, auf den Körper beziehend; in der Neurophysiologie bezeichnet somatisch das willkürliche, animalische Nervensystem*.
Somatische und demografische Merkmale spielen in vielen Disziplinen des Leistungssports eine wichtige Rolle bei der Talentsuche (u.a. Groschenkov & Ljassotowitsch, 1974; Solomatin & Vovk, 1997). Im Schwimmen kann die Geschwindigkeit zu einem großen Teil über Vorschubwerte erklärt werden, neben der Kraft und Beweglichkeit auch die Hand- und Fußgröße (Van Tilborgh et al. 1983). Eine Studie mit Leistungsschwimmern ergab sieben „gemeinsame“ Merkmale, die allen Schwimmern zugute kamen, was darauf hindeutet, dass alle Schwimmer von weniger Körperfett, breiten Schultern (→Akrominalbreite) und Hüften (? nach eigenen Untersuchungen schmale Hüften →Trochanterbreite), einer größeren Armspannweite (aber kürzeren Unterarmen) und einem größeren Unterarmumfang bei kleinerem entspannten Armumfang profitieren. Rückenschwimmer profitieren von einem längeren Rücken, ein Ergebnis, das mit Booten verglichen werden kann, die mit längeren Rümpfen auch schneller durchs Wasser fahren. Schmetterlingsschwimmer zeichnen sich durch eine stärkere Muskulatur in den Unterschenkeln aus (Nevill et al. 2020). →Körperbaumerkmal
* funktionell begründete Bezeichnung für den Teil des Nervensystems, der die Beziehungen zur Außenwelt regelt (z.B. reflektorische Motorik) bis zur Oberflächen- und Tiefensensibilität (nach Roche Lexikon, S. 75)
Mehr zum Thema: Rudolph, K. (2004). Körperbau und Sportschwimmen, Leistungssport (32)4, 31-34