Bewegungslehre (movement theorie), Spezialdisziplin der Sportwissenschaft, die Struktur, Abläufe, Bedingungen und Folgen sportlicher Bewegungen beschreibt („Theorie der sportlichen Bewegung“, Meinel, 1959). Dies erfolgt im Gegensatz zur Biomechanik ohne Messinstrumente durch Beobachtung. Die Bewegungslehre entstand aus den Bedürfnissen der Praxis des Sportunterrichts und beruhte weitgehend auf Erfahrungen. Sie will die Synthese der Erkenntnisse aus unterschiedlichen Einzelwissenschaften ...
Bewegungskorrektur (movement correction), Bündel von Methoden zur Verbesserung von Bewegungen, die nicht nur registrieren, sondern Hinweise zur Veränderung in folgenden Schritten anbieten: die Abweichung oder den Fehler erkennen (Beobachtung, Fachkompetenz), Vergleich der Beobachtung mit dem Leitbild, Ursachen ergründen, Weg zur Veränderung ableiten (gegebenenfalls prüfen, ob Korrektur erforderlich?, dabei Leistungsvoraussetzungen und Lernvermögen des Sportlers berücksichtigen), Korrekturmaßnahmen: ...
Bewegungskopplung (movement coupling), durch die mechanischen Gegebenheiten des Bewegungsapparates bedingtes Zusammenspiel von Teilbewegungen, wie die Koordination von Arme und Beine im Schwimmen oder die Übergänge bei Start und Wende. Erscheinungsformen sind: Schwungübertragung, zeitliche Verschiebung von Teilbewegungen, Formen des Rumpfeinsatzes und Steuerfunktion des Kopfes. Letztere spielt besonders bei der Wasserlage, aber auch bei der Einleitung der ...
Bewegungshandlung (movement action), ziel- und zweckgerichtete Handlung (→Bewegungsregulation) als Grundlage sportlicher Bewegungen. Die Wortkombination berücksichtigt die Einheit von Handeln und Denken, womit die Bewegungshandlung in ihrem „realen Vollzug nur als unlösbare Einheit von Körper und Geist existiert“ (Meinel & Schnabel 2007, S..17)
Bewegungsbeschreibung (movement, description), verbale oder schriftliche Darstellung eines Bewegungsablaufs, auch morphologische Bewegungserfassung. „Nur was wir in Worte und dementsprechend in Gedanken fassen können, ist wirklich zur Erkenntnis geworden“ (Meinel & Schnabel 2007, S. 72). Im Schwimmen wird in den meisten Lehrbüchern der räumliche Verlauf beschrieben, wobei man von bestimmten „Ereignissen“, Knotenpunkten oder Phasen der Bewegung ...
Bewegungsbeobachtung (movement observation), planmäßige und systematische Wahrnehmung sportlicher Bewegungen als einfachste Kontrollmethode in der technischen Ausbildung. Sie ist das erste Element der Handlungskette des Trainers im Techniktraining (s. Abb.) und aus dem tagtäglichen Training nicht wegzudenken. Bewegungsbeobachtung ist veranlagt (→Bewegungssehen), kann aber auch durch eigene Bewegungserfahrung und Kenntnisse über die Technik geformt werden. Dabei sollte ...
Bewegungsaufgabe (movement task), unterschiedlich gebrauchter Begriff, von Bewegungshandlung, Bewegungslernaufgabe bis Bewegungsanweisung. Die Bewegungsaufgabe steht am Beginn des Erlernens einer Bewegung, muss kognitiv erfasst (verstanden) werden und mit einem Ziel versehen sein (→Bewegungsvorstellung). Wichtig ist eine verständliche, dem Alter angemessene Formulierung und die Konzentration auf Teilaspekte (z.B. Behebung eines Fehlers und nicht mehrere auf einmal).
Bewegungsart (movement, type of), (Biomech.): Differenzierung von Bewegungen nach ihrer zeitlichen Struktur, wobei die Geschwindigkeit und die Beschleunigung die maßgeblichen Größen darstellen. Durch die physiologischen Grenzen sind die Bewegungen im Schwimmen über die (längere) Strecke ungleichförmig bei nachlassender Beschleunigung.
Bewegungsanalyse, funktionale (movement analysis, functional), systematisches Analyseverfahren, das voraussetzt, „dass jede sportliche Bewegung, wenn sie sich zu einer anerkannten Bewegungstechnik entwickelt hat, eine zielgerichtete Geschehensfolge ist, die unter bestimmten Rahmen- oder Aufgabenbedingungen abläuft. Die Bewegungsanalyse muss die funktionalen Bestandteile entdecken und deutlich machen“ (Ungerechts et al. 2002, S.36). Die Bewegungsanalyse läuft in drei Schritten ab: ...
Zirkumduktion (circumduktion), lat. circumducere, circumductum „herumführen“; Kreiselbewegung einer Extremität oder eines Extremitätenteils, die durch die Kombination verschiedener Einzelbewegungen (z.B. Adduktion, Abduktion, Flexion und Extension) entsteht. In der „Gymnastiksprache“: Armkreisen, Handkreisen. →Hüftgelenk, →Schultergelenk Video: https://www.youtube.com/watch?v=veWEUf8xUaU