Lernen, inzidentelles (incidental learning) (lat. incidere auf etwas fallen, nebenbei anfallen); beiläufiges Lernen (Handeln ohne Lernabsicht) als Gegensatz zum intentionalen Lernen. Zumeist handelt es sich um einen punktuellen Lernmoment. Die Werbung bedient sich dieses Phänomens, dass der Mensch mit und ohne Aufmerksamkeit lernt und schiebt uns im Unterbewusstsein manches unnötige Produkt unter. Beispiel: In einer ...
Lernen, intentionales (intentional learning; lat. intendere anstreben, beabsichtigen), absichtliches, einer Anleitung (Instruktion) folgendes, bewusstes Erlernen neuen Wissens oder neuer Fähigkeiten. Studien bestätigen, dass erst ab etwa sechs Jahren intentionales Lernen möglich ist, weshalb intentionalen Lernen neben der sozialen Reife zum wichtigsten Merkmal der Schulfähigkeit zählt. Beispiel: Eine Übungseinheit in der Grundausbildung kann streng strukturiert nach ...
Lernen, explizites (explicit learning), (lat. explico „beschreiben, erklären“), auch deklaratives Lernen (lat. declaratio „Erklärung“), die bewusste Aufnahme von Informationen, die in der Großhirnrinde gespeichert und bewusst wie aktiv wieder abgerufen werden können. Das betrifft sowohl semantische (Wissens-) als auch episodische (Erinnerungs-) Inhalte. →Episode Absichtliches (zielgerichtetes) und somit bewusstes Lernen, das auf der Beschreibung einzelner Schritte ...
Lernen (learning), Aneignung von Wissen und motorischen sowie sprachlichen Fertigkeiten; in der Psychologie relativ überdauernde Änderung im Verhaltenspotential durch Erfahrung. Durch Lernen kann aufgrund früherer Erfahrungen und organischer Eingliederung weiterer Erfahrungen situationsangemessen reagiert werden. Die Lernvorgänge lassen sich einteilen in Vorbereitungs-, Aneignungs-, Speicherungs- und Erinnerungsphase. Hierbei steht Lernen im engen Zusammenhang zum Gedächtnis. Sportliche Handlungen ...
Lernalter, bestes (prime learning age), nach Meinel & Schnabel (2007) ist das späte Kindesalter das beste motorische Lernalter der Kindheit (nicht der gesamten Lebenszeit!). Die Autoren begründen diese These mit den beträchtlichen Steigerungsraten fast sämtlicher koordinativer Fähigkeiten als „Hauptpfeiler der motorischen Lernfähigkeit“ von der frühen bis in die späte Kindheit. Wesentliche Ursachen sind die günstige ...
Lernen, aktives (learning, active), ein mehr auf einem intuitiven Verständnis als auf einer allgemeingültigen Definition beruhender Begriff in der Pädagogik, der sich auf eine große Bandbreite von Unterrichtstechniken stützt. Diese sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet: eine gesteigerte körperliche Aktivität oder Interaktion, tiefere kognitive Verarbeitung, präzise und ausführliche Erklärungen zum verwendeten Material, genaue Planung von Lernaktivitäten, ...
Lehrplan (curriculum), verbindliche und schriftlich ausgearbeitete Vorgabe zur Unterrichtsgestaltung, die für die Schulen in die Zuständigkeit der Bundesländer fällt. Ein Lehrplan enthält (nach WIKIPEDIA, 2016): die Lehrziele, eine Zusammenfassung der Lehrinhalte, Art und Anzahl der Lernerfolgskontrollen (z. B. mündliche oder schriftliche Prüfungen), wobei diese häufig auch in sogenannten Prüfungsordnungen gesondert behandelt werden, eine Liste der Grundlagenliteratur ...
Langzeitgedächtnis (LTM) (long-term memory), Wissensspeicher des Menschen mit praktisch unbegrenzter Speicherkapazität über längere Zeit, der auch Bewegungsprogramme einschließt. Fertigkeiten, die automatisch, ohne Nachdenken eingesetzt werden können, werden in einem bestimmten Teil des LTM abgelegt, dem prozeduralen Gedächtnis. Solche „angelernten Fähigkeiten“ (Fertigkeiten), wie Radfahren und Schwimmen, gehen selbst nach längerer Pause nicht verloren. Lerninhalte hingegen werden ...
Konnektionismus/Konnektivismus (connectionism), lat. conectere „verknüpfen“; Problemlösungsansatz der Kybernetik und der kognitiven Psychologie, der ein System als Wechselwirkungen vieler vernetzter, einfacher Einheiten versteht. Mittels künstlicher neuronaler Netze wird versucht, aus einem scheinbaren Chaos eine Systemordnung zu simulieren (Wollny, 2010, S.32). Der Konnektivismus ist als junge Lerntheorie noch umstritten. Der Lernende wird dabei zum Bestandteil eines komplexen ...
Kurzzeitgedächtnis (STM) (short-term memory), das aktivierte Gedächtnis, das einige Informationsinhalte für kurze Zeit festhält wie z. B. die Ziffern einer Handynummer. Die Speicherdauer beträgt angeblich 20 Sekunden, alles darüber wird bereits dem Langzeitgedächtnis zugeordnet. Das Aufnahmevermögen ist begrenzt und liegt bei 7 Informationseinheiten. Bei der begrenzten Kapazität filtert das Kurzzeitgedächtnis Wichtiges von Unwichtigem, was nicht ...